Die Lehren aus dem Großen Preis von Bahrain

Nico Rosberg fuhr souverän zum Sieg im Flutlicht von Bahrain. Foto: Valdrin Xhemaj
Nico Rosberg fuhr souverän zum Sieg im Flutlicht von Bahrain. Foto: Valdrin Xhemaj

Nico Rosberg ist nun der, den es in der Formel 1 zu schlagen gilt. Er hat seine Führung in der WM-Wertung auf seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton ausgebaut. Der Brite muss an seinem Start arbeiten, Ferrari mit Sebastian Vettel auch an der Zuverlässigkeit. Die Lehren aus dem Großen Preis in Bahrain: EIN ROSBERG IM SIEGERMODUS AUF WM-KURS Wer fünf Mal nacheinander gewann, wurde in der bisherigen Formel-1-Geschichte in dem Jahr auch immer Weltmeister.

Rosberg schaffte seine Erfolgssträhne allerdings saisonübergreifend. Dennoch machte der 30 Jahre alte Wiesbadener mit seinen Sieg in Australien und nun in Bahrain deutlich, dass ER es vorerst ist, den es zu schlagen gilt. Als nächstes kommt das Rennen in China - auf dem Kurs in Shanghai feierte Rosberg den ersten Sieg seiner bisher 16 Erfolge.

 

HAMILTONS STARTPROBLEME WERFEN IHN ZURÜCK

Der Titelverteidiger muss seine Probleme am Start in den Griff bekommen. Wieder patzt er, wieder wird er zurückgeworfen. Seine Qualitäten im Rennen bleiben unbestritten, Hamilton kämpft sich wieder bis aufs Podium. Aber um an diesen Rosberg ranzukommen, muss er vom Beginn an dran sein - bzw. sich nicht am Start wieder überrumpeln lassen. In seinen beiden Titeljahren im Silberpfeil verspielte Hamilton nie zweimal nacheinander eine Pole Position.

 

EIN VETTEL IM ANFÄLLIGEN FERRARI IST NICHT TITELFÄHIG

Ohne Zuverlässigkeit kein Titel. Ob die Leistung des Ferrari tatsächlich ausreicht, um Mercedes zu gefährden bleibt - trotz Kimi Räikkönens zweitem Platz vor Hamilton - fraglich. Klar ist aber: Nach dem Ausfall des Finnen in Melbourne und dem Aus für Vettel in Bahrain muss die Scuderia an der Standfestigkeit ihres Wagens arbeiten. Sonst wird es wieder nichts mit dem ersten WM-Titel seit Räikkönen 2007. Es scheint aber, dass die Scuderia alles ausreizen muss, um diesem Ziel näherzukommen. Wer das macht, riskiert auch mehr.

 

EIN NEWCOMER AUS DEN USA

Das US-Team Haas bleibt die positive Überraschung der noch jungen Saison und setzt einige Traditionsrennställe gehörig unter Druck. «Ich bin beeindruckt», konstatierte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene - schließlich fährt Haas mit Motoren der Scuderia. Nach Platz sechs in Australien schafft Romain Grosjean es diesmal sogar auf Rang fünf. Auf dem selben Platz liegt das Team in der Konstrukteurswertung, die am Ende über die Geldverteilung entscheidet. Red Bulls Zweitteam Toro Rosso, Force India, der einst ruhmreiche McLaren-Rennstall, Rückkehrer Renault, das Schweizer Sauber Team und Manor - sie alle stehen hinter Haas.

 

ALTES LEID MIT DEM NEUEN MODUS

Das Rennen war wieder gute Unterhaltung. Wenn bloß die Qualifikation mit dem weiter umstrittenen Modus nicht gewesen wäre. Am Donnerstag wird wieder beraten - Einigung ungewiss. Ein neuer Vorschlag soll vom Weltverband gekommen sein. Nehmen die Teams und alle anderen Entscheider ihn an, wird in China in zwei Wochen neu experimentiert. (DPA)