Marthalers Stuttgart-Debüt: Musikfreunde entzückt von Oper

«Hoffmanns Erzählungen» zeigen Sophie Marilley (l) und Marc Laho (r). Foto: Bernd Weißbrod
«Hoffmanns Erzählungen» zeigen Sophie Marilley (l) und Marc Laho (r). Foto: Bernd Weißbrod

Nackte Frauen und Künstler im Alkohol-rausch - der Schweizer Kultregisseur Christoph Marthaler (64) hat mit «Hoffmanns Erzählungen» zum ersten Mal eine Inszenierung für die Staatsoper Stuttgart abgeliefert. Das Premieren-publikum nahm das in einem Zeichensaal auch mit splitternackten Models inszenierte Boheme-Drama um den Künstler Hoffmann am Samstag entzückt auf.

Marthalers künstlerischer Weggefährte Sylvain Cambreling, Generalmusikdirektor der Oper, führte das Ensemble mit blitzsauberem Klang durch die etwa dreistündige Oper von Jacques Offenbach.

 

Vor allem die wegen ihres Koloratursoprans international geschätzte Ana Durlovski setzte zur Freude vieler Zuschauer als Olympia Glanzpunkte. «Bravo»-Rufe gab es auch für ihre Mitstreiterinnen als Hoffmann-Liebschaften Antonia (Mandy Fredrich) und Giulietta (Simone Schneider). Von diesen drei Frauen träumt Hoffmann, den Tenor Marc Laho mimisch und stimmlich kraftvoll meistert.

 

Das Drama dreht sich ganz um die innere Zerrissenheit des Künstlers, der in einer Lebens- und Schaffenskrise steckt. Die in Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid entstandene Inszenierung hatte in Spanien bereits im Mai 2014 Premiere. Die Bühne richtete die in Stuttgart gut bekannte Anna Viebrock (auch Kostüme) ein. (DPA)