VfB-Sportvorstand Dutt zur Kaderplanung: «Große Herausforderung»

Der Stuttgarter Trainer Jürgen Kramny. Foto: Daniel Maurer/Archiv
Der Stuttgarter Trainer Jürgen Kramny. Foto: Daniel Maurer/Archiv

Beim VfB Stuttgart läuft es unter Trainer Jürgen Kramny wieder richtig rund. Abgesehen vom kleinen Zwischentief mit den Niederlagen gegen Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach hat der schwäbische Fußball-Bundesligist seit dem Wechsel vom selbstgefälligen Alexander Zorniger zu seinem soliden Nachfolger meist überzeugt. Der Vorstoß vom Tabellenkeller auf den elften Platz ist der Lohn für ordentliche Leistungen. «Es wäre schön, wenn wir die aktuelle Position zementieren könnten», sagte Sportvorstand Robin Dutt am Dienstag in einer Medienrunde.

 

«Ziel ist ein gesicherter Mittelfeldplatz, dann haben wir Planungssicherheit», sagte Dutt. «Wir haben uns durch die Tabellensituationen in den letzten Jahren wirtschaftlich nicht nach vorne entwickelt.» Eine gute Platzierung würde seine Position bei den vielen anstehenden Vertragsverhandlungen aus mehreren Gründen gehörig erleichtern. Nicht nur der finanzielle Rahmen des Managers wäre dann wesentlich größer. Der VfB würde auch für aktuell abwanderungswillige Spieler und potenzielle Zugänge sportlich interessanter.

 

«Wir brauchen nach der Saison einen natürlichen Wechsel», erklärte Dutt. «Das wird eine große Herausforderung im Sommer.» Vor allem im Offensivbereich drohen große Lücken und damit großer Bedarf. Der Abschied von Spielmacher Daniel Didavi und Linksaußen Filip Kostic scheint kaum noch zu verhindern zu sein. Martin Harnik ist ebenfalls auf dem Sprung. Bei Torjäger Daniel Ginczek bleibt abzuwarten, ob das Interesse anderer Clubs wegen dessen langfristiger Verletzung erlischt.

 

Dafür sieht es im Abwehrbereich, der vor wenigen Monaten noch als Problemzone galt, plötzlich wieder bestens aus. Vor der Winterpause galt es als sicher, dass der VfB die auslaufenden Verträge mit Georg Niedermeier und Daniel Schwaab nicht verlängern würde. Unter Kramny sind die beiden Routiniers als Innenverteidiger gesetzt. «Schwaab und Niedermeier machen es sehr gut. Es gibt derzeit keinen Grund zu wechseln», betonte Dutt.

 

Das gilt nicht nur für die laufende Spielzeit: Das Duo soll gehalten werden. Die Verhandlungen über eine Verlängerung der jeweils endenden Verträge laufen. «Mit Georg und seinem Berater sind wir im Austausch, nicht erst seit seinen beiden Toren gegen Hoffenheim. Er soll diese Rolle auch in der nächsten Saison ausfüllen», sagte der Manager und ergänzte: «Das gilt auch für Schwaab.»

 

In Timo Baumgartl, Toni Sunjic und Winterzugang Federico Barba hat der VfB noch drei Alternativen für die Defensivzentrale. Aber von einer Überbesetzung will Dutt nicht sprechen. Baumgartl, unter Zorniger gesetzt, ist nach seiner Blinddarmoperation wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Beim vom italienischen Erstligisten FC Empoli ausgeliehenen Barba dauert es voraussichtlich noch zwei Wochen. Der 22-Jährige konnte seine Qualitäten wegen eines in einem Testspiel Anfang Februar erlittenen Muskelbündelrisses in der linken Wade noch nicht zeigen.

 

«Barba kann auch linker Außenverteidiger spielen», deutete Dutt Interesse an einer festen Verpflichtung an. Er hoffe, dass der Italiener bald fit werde und eventuell im Drittliga-Team zu Einsätzen komme. Barba und der drei Jahre jüngere Baumgartl sind vor allem Optionen für die Zukunft. (DPA/LSW)