Vorletzter Zeuge im Porscheprozess: Wiedeking nicht belastet

Im Porscheprozess wurde der vorletzte Zeuge befragt. Foto: Daniel Naupold/Archiv
Im Porscheprozess wurde der vorletzte Zeuge befragt. Foto: Daniel Naupold/Archiv

Die abermalige Vernehmung eines Zeugen im Porscheprozess hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Er wisse nichts von den Beweggründen des Sportwagenbauers bei der Publikation einer Pressemitteilung im Oktober 2008, sagte ein früherer Bankberater von Porsche am Donnerstag in Stuttgart. Nach der Mitteilung war der Aktienkurs von VW, an dem Porsche große Anteile hielt, binnen zwei Tagen von etwa 200 Euro auf 1000 Euro nach oben gestellt.

Laut Staatsanwaltschaft ging es Porsche bei der Mitteilung auch um hohe Gewinne in der damaligen Übernahmeschlacht mit VW - sie wirft Ex-Firmenchef Wendelin Wiedeking und Finanzvorstand Holger Härter Marktmanipulation vor. Die beiden bestreiten das.

 

Der Zeuge - Kundenberater einer Investmentbank - war schon im Januar vor Gericht. Hierbei seien die Umstände der Mitteilung vom Oktober 2008 aber nicht ausreichend zur Sprache gekommen, begründete Richter Frank Maurer die erneute Vernehmung. Diese war aber unergiebig.

 

Nach der Mitteilung habe er zwar Porsche-Finanzchef Härter angemailt und den Verkauf von VW-Aktien vorgeschlagen. «Das sind ja schöne Gewinne, um es mal vorsichtig zu formulieren», so der Zeuge. Er habe aber keine Antwort bekommen. Ein Verkauf von VW-Aktien über seine Bank habe es nicht gegeben. Dies war zwar schon vorher klar. Entscheidend war aber, dass der Zeuge mögliche interne Porsche-Überlegungen zur Gewinneinstreichung nicht bestätigen konnte. Das Urteil in dem Mammutverfahren ist für den 18. März geplant. (DPA/LSW)