Zu eklig: Insekten essen wollen bislang nur wenige

Zum Verzehr abgepackte Insekten in einem niederländischen Supermarkt. Gegen Insekten auf dem Teller spricht der Umfrage nach vor allem eines: der Ekel. Foto: Remko De Waal
Zum Verzehr abgepackte Insekten in einem niederländischen Supermarkt. Gegen Insekten auf dem Teller spricht der Umfrage nach vor allem eines: der Ekel. Foto: Remko De Waal

Insekten als Nahrungsmittel - die meisten Menschen in Deutschland halten davon nichts. Fast zwei Drittel (65 Prozent) würden Insekten generell nicht in ihren Speiseplan aufnehmen, ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Bei den Frauen sagen das 73, bei den Männern 57 Prozent. Knapp jeder Sechste (18 Prozent) würde höchstens in Ausnahmefällen Sechsbeiner verzehren. An negativen Erfahrungen liegt das nicht: Nur 4 Prozent der Befragten haben schon mehrfach Insekten gegessen, 6 Prozent zumindest einmal probiert.

 

Gegen Insekten auf dem Teller spricht der Umfrage nach vor allem eines: der Ekel. In ihm sehen 83 Prozent einen Grund, lieber keine Sechsbeiner zu essen. Für jeden Zehnten ist der Geschmack ein Gegenargument, 7 Prozent halten die Tiere für ungesund und für fast ebenso viele ist es grundsätzlich nicht in Ordnung, Tiere zu futtern.

 

Experten sehen in Insekten eine nahrhafte und gesunde Nahrungsquelle mit viel Protein, Vitaminen und Mineralien. Allerdings variiert der Nährwert essbarer Insekten je nach Art stark. Nach Schätzungen sind Insekten für weltweit mindestens zwei Milliarden Menschen Teil des Speiseplans.

 

Ein Argument für den Biss in Insekten-Burger und Co ist für die Menschen in Deutschland Neugier: «Ich probiere gerne Neues aus» ist für die Hälfte der Befragten ein Grund, es doch mal zu versuchen mit sechsbeinigen Nahrungslieferanten. Auch Fakten zählen: 37 Prozent halten Insekten für gesund, 28 Prozent sehen Insektenfarmen als ökologisch verträglicher an als die Zucht anderer Tiere. Jeder fünfte Mann und gut jede zehnte Frau sieht im günstigen Preis ein Argument für Insekten-Konsum. Nur für 7 Prozent ist der Geschmack ein Grund.

 

Am verbreiteten Verzicht auf tierische Kost jedenfalls wird Insektenkost eher nicht scheitern: 72 Prozent der Befragten stufen ihre typischen Ernährungsgewohnheiten als fisch- und fleischhaltig ein. Weitere 14 Prozent geben an, auf Fisch und Meeresfrüchte, nicht aber auf Fleisch zu verzichten. Als Vegetarier oder Abwandlungen davon sehen sich 8 Prozent.

 

Dass Insekten in absehbarer Zeit zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Ernährung in Deutschland werden, glauben gut zwei Drittel der Befragten trotz aller Freude an tierischem Protein nicht. Nur 17 Prozent sehen das anders - und 16 Prozent mögen dazu keine Aussage treffen. (DPA)