Schalke nur 1:1 gegen VfB - 96 verliert gegen Augsburg

Schalkes Younes Belhanda (l) und Lukas Rupp von Stuttgart kämpfen um den Ball. Foto: Bernd Thissen
Schalkes Younes Belhanda (l) und Lukas Rupp von Stuttgart kämpfen um den Ball. Foto: Bernd Thissen

Der FC Schalke 04 hat den Sprung auf einen Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Gelsenkirchener mussten sich zum Abschluss des 22. Spieltages mit einem 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart begnügen. «Es war ein verdientes Unentschieden, uns fehlte nach der Pause die Frische. Wir hätten die Bälle besser sichern und zielgenauer passen müssen. Wir haben zumindest Stuttgarts Siegesserie gestoppt, waren läuferisch stark und müssen uns jetzt auf Donnerstag vorbereiten», sagte Schalkes Trainer André Breitenreiter mit Blick auf das Europa-League-Rückspiel gegen Schachtjor Donezk.

Sein Gegenüber Jürgen Kramny ergänzte: «Der Punkt ist in Ordnung. Den nehmen wir gerne mit.»

 

Winter-Neuzugang Younes Belhanda (14. Minute) hatte in der ersten Halbzeit vor 61 262 Zuschauern in der Schalker Arena den Führungstreffer für die Königsblauen erzielt. Der Treffer spielte Schalke in die Karten. Stuttgart übernahm die Initiative, die Elf von Breitenreiter lauerte auf schnelle Gegenangriffe. Weitere Schalker Chancen besaßen Klaas-Jan Huntelaar mit einem abgefälschten Schuss (18.) und Joel Matip per Kopf (19.).

 

Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer ein unverändertes Bild mit Chancen auf beiden Seiten: Huntelaar scheiterte aus kurzer Entfernung an Tyton (54.) und Leon Goretzka schoss in aussichtsreicher Position über das VfB-Tor (61.).

 

Auf der Gegenseite wurde es brenzlig, als Fährmann von Mitspieler Roman Neustädter angeschossen wurde (56.) und Alexandru Maxim mit einem Seitfallzieher scheiterte (72.). In der 74. Minute war es aber doch passiert: Ein Kopfball von Gentner konnte Fährmann nur noch vor der Füße von Harnik abwehren, der den Ball über die Linie drückte. Danach war der VfB dem zweiten Tor sogar näher. Harnik rettete den Schwaben somit einen Punkt, wenngleich die Siegsserie der besten Rückrunden-Mannschaft nach fünf Spielen endete. Durch das 1:1 belegt Schalke mit 34 Punkten den sechsten Platz. Die zuletzt fünfmal siegreichen Schwaben sind mit 28 Zählern Elfter.

 

In der Parallel-Partie vergrößerte der FC Augsburg durch ein 1:0 (1:0) die Abstiegssorgen des Tabellenletzten Hannover 96. «Das war einfach viel zu wenig, vor allem in der ersten Halbzeit. Das ist extrem enttäuschend. Wir können alle selber die Tabelle lesen», konstatierte Nationaltorwart Ron-Robert Zieler ernüchtert.

 

Der FCA gewann hingegen drei wichtige Punkte im Abstiegskampf und kletterte auf Platz 13. Dank des frühen Treffers von Ja-Cheol Koo (14. Minute) verschaffte sich Augsburg mit dem ersten Rückrunden-Sieg vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Augsburger waren von zwei schwachen Teams noch das effektivere und engagiertere.

 

Drei Tage nach dem 0:0 in der Europa League gegen den FC Liverpool wollten die Gäste das motivierende Remis unbedingt für den Bundesliga-Alltag nutzen. «Wir haben in den letzten beiden Spielen letztlich alles richtig gemacht», sagte FCA-Torwart Marwin Hitz. «Das war ein unheimlich wichtiger Sieg für uns», sagte Trainer Markus Weinzierl. Auf fünf Positionen hatte er sein Team verändert, Stürmer Raul Bobadilla fehlte wegen einer Muskelverletzung. Das Toreschießen übernahm daher ein anderer. Koo schloss eine feine Einzelleistung mit einem Schlenzer ins lange Eck ab.

 

Die 96er hingegen gingen vor der Saison-Minuskulisse von nur 32 400 Zuschauern verunsichert und unkonzentriert ihrer Arbeit nach. Uffe Bech probierte es aus der Distanz, scheiterte aber an Hitz (18.). Ansonsten aber lief bei den Gastgebern wenig zusammen.

 

Das Aufbauspiel war nicht existent. Kamen die 96-Profis an den Ball, verloren sie ihn schnell. Artur Sobiech als einsame Spitze bekam fast keine Anspiele. Salif Sané und Prib als zentrale Mittelfeldspieler in einer Viererreihe waren mit dem Spielaufbau überfordert.

 

Mit der Hereinnahme von Kiyotake (für André Hoffmann) und Almeida (für Prib) stellte Schaaf das taktische System von 4-1-4-1 auf eine Mittelfeld-Raute mit zwei Stürmern um. Besser wurde es dadurch kaum. Kiyotake konnte sich selten durchsetzen, Almeida fiel durch einen Ellbogenstoß gegen Dominik Kohr (73.) und ein Abseits-Tor (81.) auf.

 

Für Augsburg hätten Koo (84.) und der eingewechselte Tobias Werner (86.) mit dem 0:2 alles klar machen können, vergaben aber. Bei Hannover zeigte nur Torwart Ron-Robert Zieler Erstliga-Niveau und verhinderte Schlimmeres. 96 wartet damit in der Rückrunde auch im fünften Spiel auf den ersten Erfolg unter dem neuen Trainer Thomas Schaaf. «Es ist eine große Enttäuschung, wenn man so eine Leistung erlebt, das kann man nicht schönreden. Dafür gibt es keine Erklärung», sagte Schaaf. Die Niedersachsen haben weiter sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und schon acht auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. (DPA)