IG Bau fordert 5,9 Prozent mehr Geld für Bauarbeiter

Die Arbeitgeber kritisierten die IG Bau-Forderung als «sehr hoch». Foto: Ole Spata
Die Arbeitgeber kritisierten die IG Bau-Forderung als «sehr hoch». Foto: Ole Spata

Mit einer Forderung nach 5,9 Prozent mehr Geld zieht die IG Bau in die Tarifverhandlungen für mehr als 770 000 Bauarbeiter. Die Gewerkschaft begründete die Höhe ihrer Forderung mit der sehr gut laufenden Baukonjunktur und den hohen geplanten Investitionen. Insbesondere wolle man nur für eine kurze Laufzeit von zwölf Monaten abschließen, sagte Verhandlungsführer Dietmar Schäfers am Dienstag in Frankfurt nach der Sitzung der Tarifkommission. 

 

Die Branche rechne für 2016 mit einem vom Wohnungsbau getriebenen Umsatzwachstum von drei Prozent. «2017 wird noch besser!», sagte der IG-Bau-Vize, was auf eine erneut kräftige Forderung im kommenden Jahr schließen lässt.

 

Die Gewerkschaft will in den aktuellen Verhandlungen zudem eine Ausgleichskomponente für die immer noch geringer bezahlten Beschäftigten im Osten und für die Auszubildenden einen monatlichen Aufschlag von 100 Euro erreichen. Im ersten Lehrjahr würde die Vergütung im Westen damit auf gut 800 Euro im Monat steigen. Auch sollen Silvester und Heiligabend bei vollen Bezügen arbeitsfrei gestellt werden.

 

Die Forderung liegt am oberen Rand im bisherigen Tarifjahr. Die IG Metall diskutiert derzeit noch über einen Rahmen zwischen 4,5 und 5 Prozent für die deutsche Metall- und Elektroindustrie.

 

Die Arbeitgeber kritisierten die Forderung als «sehr hoch». Ihr stünden weiterhin die sehr niedrigen Umsatzrenditen der Unternehmen entgegen, erklärte der Verhandlungsführer und Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Frank Dupré, in Berlin. Es bestehe nach wie vor ein hoher Wettbewerbsdruck, der weiterhin über die Preise ausgetragen werde. Der Kostenwettbewerb werde vor allem auf dem Rücken der tarifgebundenen Betriebe ausgetragen. Es gebe keinen Verteilungsspielraum für Lohnerhöhungen. Die Verhandlungen beginnen am 15. März in Berlin. (DPA)