«Welt» trennt sich von Redakteur wegen angeblichem AfD-Angebot

Die Tageszeitung «Die Welt» trennt sich von ihrem Redakteur Günther Lachmann. Hintergrund der Entscheidung sind Vorwürfe, Lachmann habe sich der AfD-Chefin Frauke Petry und Jörg Meuthen als Berater angeboten. Foto: Swen Pförtner/Symbolbild
Die Tageszeitung «Die Welt» trennt sich von ihrem Redakteur Günther Lachmann. Hintergrund der Entscheidung sind Vorwürfe, Lachmann habe sich der AfD-Chefin Frauke Petry und Jörg Meuthen als Berater angeboten. Foto: Swen Pförtner/Symbolbild

Berlin (dpa) – Die Tageszeitung «Die Welt» trennt sich von ihrem Redakteur Günther Lachmann. Das bestätigte Chefredakteur Stefan Aust der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund der Entscheidung sind Vorwürfe, Lachmann habe sich der AfD als Berater angeboten. Aust sprach von einem «groben Verstoß gegen journalistische Grundsätze». Lachmann bestätigte der dpa ebenfalls die Trennung, wollte aber auf Anfrage keine weitere Stellungnahme abgeben. Die Affäre ins Rollen gebracht hatte der nordrhein-westfälische AfD-Vorsitzende Marcus Pretzell.

Auf Facebook behauptete er Ende Januar: «Herr Lachmann wollte zwar die AfD mit (den Vorsitzenden) Frauke Petry und Jörg Meuthen beraten, aber er wollte seinen Job als Journalist bei "Die Welt" nicht aufgeben und dort weiter verantwortlich sein für die Berichterstattung über die AfD.»

 

Nach Angaben Austs wies Lachmann die Beschuldigungen zunächst zurück und gab zudem eine Eidesstattliche Versicherung ab. «Damit wollten wir auch deutlich machen, dass wir die Vorwürfe vollständig aufgeklärt haben wollen», sagte der Chefredakteur. Am Samstag habe der Redakteur dann aber die Echtheit mehrerer Mails an die AfD bestätigt. «Aus den Mails geht klar hervor, dass Lachmann der AfD eine Art Konzeptvorschlag für eine Neuausrichtung der Partei geschrieben hat», sagte Aust. Das sei mit einer journalistischen Tätigkeit für die «Welt» nicht zu vereinbaren. (DPA)