Hoffenheimer Misere: Huub Stevens Bilanz mehr als mau

Hoffenheims Trainer Huub Stevens verzieht das Gesicht. Foto: Uwe Anspach
Hoffenheims Trainer Huub Stevens verzieht das Gesicht. Foto: Uwe Anspach

1899 Hoffenheim hat auch das so wichtige Spiel gegen den SV Darmstadt 98 verloren und steht in der Fußball-Bundesliga «mit dem Rücken zur Wand.» So drückte es Innenverteidiger Niklas Süle aus. Die Misere der einst so hoch ambitionierten Mannschaft in Stichworten: DIE TABELLE: Nur zwei Siege 20 Spielen - das spricht Bände. Die Zweitliga-reife Zwischenbilanz von 14 Punkten teilt die TSG mit Schlusslicht Hannover 96. DIE HEIMSCHWÄCHE: Lediglich ein Sieg in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena steht zu Buche - ein mühsames 1:0 ausgerechnet gegen Hannover.

 

 

DIE STIMMUNG:

«Wir haben die Schnauze voll», skandierten die Fans nach dem erneuten Rückschlag. Viel lauter bejubelten die «Lilien»-Fans allerdings ihren Erfolg. Für die Choreographie vor dem Anpfiff - ein großes Spruchband mit der Aufschrift «Legt euch in die Riemen, Männer» mit einem Schiff unter der TSG-Flagge - gab's einen Schönheitspreis. Aber keine Punkte.

 

DER TRAINER:

Ein Trainerwechsel sei «keine Alternative», sagte Sportchef Alexander Rosen. Huub Stevens Bilanz fällt mit zehn Spielen und einem Sieg mehr als bescheiden aus. Nach zwei erfolgreichen Rettungsaktionen mit dem VfB Stuttgart verspielt der Niederländer in Hoffenheim gerade seinen Ruf als Retter. «Wir müssen noch mehr zusammenhalten», forderte er.

 

DIE OFFENSIVE:

18 Treffer in 20 Spielen sagen alles: Stevens hat zwar etwas Stabilität in die Defensive gebracht, aber vorne läuft nicht viel zusammen. Neuzugang Andrej Kramaric gehörte noch zu den Aktivposten. Chiles Nationalstürmer Eduardo Vargas drückte die Bank, Kevin Kuranyi kam als Joker, hat aber noch kein einziges Tor in dieser Saison geschossen. Und Nationalstürmer Kevin Volland steckt seit Monaten in der Krise.

 

DIE LEISTUNGSTRÄGER:

Stevens setzte Volland zweimal auf die Bank und stärkte damit auch nicht sein Selbstvertrauen. Kapitän Pirmin Schwegler fehlte bisher in der Rückrunde verletzt. Sebastian Rudy ist zwar der derzeitige Spielführer, tut sich aber auch schwer mit dem Druck. Und der schon oft starke Torhüter Oliver Baumann patzte diesmal beim 0:1.

 

DER DRUCK:

«Jeder sagt, wir sind abgestiegen. Jetzt können wir nur gewinnen», meinte Mittelfeldspieler Tobias Strobl am Sonntagabend. Verzagt und verunsichert spielte Hoffenheim mal wieder. Darmstadt-Coach Dirk Schuster wollte die «gewisse Verunsicherung» beim Gegner weiter vertiefen - das ist ihm gut gelungen. (DPA)