Trotz Verzögerung: Bahn will Planung der Rheintalbahn vorantreiben

Die Deutsche Bahn will das Milliardenprojekt Rheintalbahn zügig vorantreiben. Foto: P. Seeger/Archiv
Die Deutsche Bahn will das Milliardenprojekt Rheintalbahn zügig vorantreiben. Foto: P. Seeger/Archiv

Nach längerem Stillstand will die Deutsche Bahn jetzt das Milliardenprojekt Rheintalbahn zügig vorantreiben. «Wir freuen uns, dass nun die Voraussetzungen geschaffen sind, um die Planung wieder aufzunehmen», sagte am Freitag der Projektleiter für den Ausbau der Rheintalbahn, Philipp Langefeld. Er reagierte damit auf die zugesagte Milliardenspritze des Bundes. Die Bahn will neben einem verbesserten Lärmschutz auch die Anwohner bei der neuen Trassenführung verstärkt einbinden. So sollen zwei neue Gesprächskreise das Projekt begleiten.

Der Ausbau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel ist neben Stuttgart 21 das größte Bahnprojekt Baden-Württembergs. Der Bund unterstützt den Lärmschutz beim Ausbau mit 1,5 Milliarden Euro - das hatte der Bundestag Ende Januar beschlossen. Berlin übernimmt damit den größten Anteil der Mehrkosten, die durch zusätzliche Lärmschutz-Maßnahmen auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Basel entstehen - vor allem durch den Bau eines sieben Kilometer langen Tunnels unter Offenburg.

 

Derzeit brausen auf der überlasteten Rheintalstrecke täglich an die 250 Züge, nach dem Ausbau sollen es an 330 sein. Das Gesamtprojekt Rheintalbahn dürfte nach Schätzungen der Bahn erst im Jahr 2035 verwirklicht sein. Allein für den Bau des Offenburger Tunnels sind 20 Jahre veranschlagt. «Das ist das letztes Glied in der Kette», so Langefeld. «Die Planungen sind von Grund auf neu zu erarbeiten, so dass mit der Einleitung des verwaltungsrechtlichen Planfeststellungsverfahrens frühestens 2021 zu rechnen ist.»

 

Die Vorbereitung der Ausschreibung für die Planungen der Trassenführung parallel zur Autobahn zwischen Offenburg und Riegel startet um sechs Monate zeitversetzt. Die Vergabe des Planungsauftrages ist laut Bahn für Mitte 2017 anvisiert. Das erste Planfeststellungsverfahren für diesen Streckenabschnitt werde voraussichtlich frühestens 2021 eingeleitet.

 

Die Finanzierung des gesamten Neun-Milliarden-Euro-Projekts ist an sich Sache des Bundes. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich nach Auskunft des Stuttgarter Verkehrsministeriums aber mit rund 400 Millionen Euro, darunter allein 280 Millionen Euro für die Verlegung der Trasse zwischen Offenburg und Riegel an die Autobahn sowie für Verbesserungen im Bereich Müllheim/Auggen. (DPA/LSW)