Koordination und Teamgeist: Das lernen Kinder beim Handball

Handball als Teamsport: Das Spielen in der Mannschaft fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Foto: Boris Roessler
Handball als Teamsport: Das Spielen in der Mannschaft fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Foto: Boris Roessler

Das Handball-Fieber in Deutschland hat auch viele Kinder gepackt. Mancher möchte sich nun selbst am Ball versuchen. Ein besonderes Talent oder sportliches Können müssen die Kinder erstmal nicht mitbringen. «Motorisch gesehen ist das für den Anfänger ein relativ einfacher Sport», sagt Frowin Fasold, Handball-Experte am Institut für Kognitions- und Sportspielforschung der Deutschen Sporthoch-schule Köln. Schließlich ist der Ball mit der Hand einfacher zu kontrollieren als beispiels-weise mit dem Fuß.

 

Ein Mindestalter für den Einstieg gibt es nicht, sagte Fasold dem dpa-Themendienst. «In manchen Vereinen geht es schon mit drei, vier Jahren los.» Die Minis spielen dann aber noch keine richtigen Spiele, sondern durchlaufen eine Art Ball- und Bewegungsschule. «Für Kinder ist Handball gut, weil der Sport ein sehr breites Band an Bewegungen beinhaltet», sagt Fasold. Das Spiel fördere die Orientierung, Wahrnehmung, Koordination und die motorische Entwicklung. Handball enthält turnerische Elemente, Laufen, Springen und im positiven Sinne auch Ringen und Raufen. «Über allem steht jedoch, dass Handball spielen im Team einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung leisten kann».

 

In Sachen Ausrüstung braucht es nicht viel außer einem normalen, stabilen T-Shirt, einer kurzen Hose und Turnschuhen. Außerdem sollten die Nachwuchs-Handballer daheim einen Ball haben, den sie gut greifen können. Und woran erkennt man einen guten Verein? Positiv ist beispielsweise eine durchgehende Jugendarbeit - von den Minis bis zu den 19-Jährigen. Außerdem kann man darauf achten, dass der Verein Mitglied eines Verbandes ist und versucht, sich an den Vorgaben zu Deutschen Handballbundes zur Förderung von Kinder- und Jugendlichen zu orientieren.

 

Zuerst trainieren die Kinder normalerweise einmal die Woche, etwas später zweimal. «Früh kommen schon Mini-Spielfeste dazu, mit etwa acht bis neun Jahren haben die meisten ihre ersten Wettkämpfe in einem Ligabetrieb.

 

Auch als Erwachsener kann man noch mit dem Handball beginnen. «Die Vereine freuen sich über Späteinsteiger», sagt Fasold. Wichtig: Man sollte Handball nicht als reinen Gesundheitssport verstehen und schon eine gewisse Körperstabilität mitbringen. «Sonst ist das Verletzungsrisiko, besonders durch den Körperkontakt, einfach zu hoch.» (DPA)