Dax legt deutlich zu - Januar aber tiefrot

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Eine Überraschung aus Fernost hat am Freitag die Laune am deutschen Aktienmarkt deutlich gehoben: Die von der japanischen Notenbank beschlossene Einführung von Negativzinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft gab dem Dax kräftig Auftrieb bis knapp 9800 Punkte. Am Nachmittag profitierte der deutsche Aktienmarkt von der sich weiter erholenden Wall Street. Der deutsche Leitindex beendete den letzten Handelstag des Monats mit einem Plus von 1,64 Prozent auf 9798,11 Punkte. «Die Börsen sind zurück im Takt der Geldpolitik», sagte Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets.

 

Die Monatsbilanz fällt für den Dax indes mit einem Minus von rund 9 Prozent ausgesprochen düster aus. Es ist für den Index der drittgrößte Januar-Verlust seit seinem Bestehen. Nur in den Jahren der Finanzkrise 2008 und 2009 war der Verlust noch größer.

 

Für den MDax ging es am Freitag um 2,42 Prozent auf 19 478,04 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann sogar 2,77 Prozent auf 1688,63 Punkte.

 

Unter den Einzelwerten rückten mit Nachrichten vor allem die Immobilienaktien in den Fokus: Um 4,38 Prozent legten die Anteile des größten deutschen Wohnimmobilienkonzerns Vonovia an der Dax-Spitze zu. Die Papiere der kleineren Konkurrentin Deutsche Wohnen stiegen im MDax um 2,08 Prozent. Im Abwehrkampf gegen eine feindliche Übernahme durch Vonovia fährt die Deutsche Wohnen weitere Geschütze auf: Sie behält sich das Recht vor, ihre zwei Wandelschuldverschreibungen im Falle eines Kontrollwechsels in bar anstelle von Aktien auszuzahlen.

Dax-Schlusslicht waren die Thyssenkrupp-Papiere mit einem Minus von 3,23 Prozent. Während der Hauptversammlung setzte Vorstandschef Heinrich Hiesinger ein dickes Fragezeichen hinter die ohnehin schon vorsichtige Prognose für das laufende Geschäftsjahr des Stahl- und Industriekonzerns.

 

Der EuroStoxx 50 legte am Freitag um 2,20 Prozent auf 3045,09 Punkte zu. Sehr stark präsentierten sich auch der CAC-40-Index in Paris und der FTSE-100-Index in London. Der Dow Jones in New York stand zum europäischen Handelsschluss deutlich im Plus.

 

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,26 Prozent am Vortag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,26 Prozent auf 141,46 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,63 Prozent auf 163,49 Punkte. Der Kurs des Euro sank zuletzt auf 1,0833 US-Dollar. Am Nachmittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0920 (Donnerstag: 1,0903) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9158 (0,9172) Euro. (DPA)