Sparda-Bank kürzt erstmals seit 30 Jahren Dividende

Logo der Sparda Bank. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv
Logo der Sparda Bank. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv

Erstmals seit drei Jahrzehnten will die Sparda-Bank Baden-Württemberg ihre Dividende absenken. Grund für die Absenkung von 5,6 auf 3,5 Prozent sei die «Null-Zins-Situation» am Kapitalmarkt und die damit verbundenen geringeren Margen, sagte Bankenchef Martin Hettich am Donnerstag in Stuttgart. Diesen Schritt habe man bereits seit einigen Jahren erwogen, ihn aber in der Hoffnung auf eine Zinswende zunächst unterlassen. «Aber jetzt zeichnet sich ab, dass die Null-Verzinsung am Kapitalmarkt noch eine ganze Zeit lang läuft.»

3,5 Prozent Dividende seien mit Blick auf andere Anlagen aber noch attraktiv, betonte Hettich.

 

Die Sparda-Bank ist eine Genossenschaftsbank, die von Kleinanlegern getragen wird. Im Schnitt hält jeder Eigner einen Anteil von etwa 200 Euro an der Bank. In den Zahlen für 2015 sind die Folgen der Niedrigzinsen erkennbar. So reduzierte sich der Jahresüberschuss von 37,9 Millionen Euro (2014) auf 29,7 Millionen Euro. Andere Kennzahlen waren positiver: Die Bilanzsumme stieg um vier Prozent auf 14 Milliarden Euro, die Kundenzahl um ein Prozent auf knapp 700 000.

 

Ein großes Thema ist auch bei der Sparda-Bank der Trend, dass Kunden ihre Bankgeschäfte online abwickeln. Im Gegensatz zu anderen Instituten - etwa der BW-Bank - will die Sparda-Bank deswegen keine Filialen schließen. Die Belegschaft solle bis 2020 konstant gehalten werden, sagte Hettich. Aktuell liegt sie bei 730 Mitarbeitern. (DPA/LSW)