Deutsche Stimme bei FIFA-Wahl für Infantino

Der DFB will Gianni Infantino bei seiner Kandidatur um den Posten des FIFA-Präsidenten unterstützen. Foto: Walter Bieri
Der DFB will Gianni Infantino bei seiner Kandidatur um den Posten des FIFA-Präsidenten unterstützen. Foto: Walter Bieri

Die FIFA soll nach dem Willen der deutschen Fußball-Spitze weiter von einem Funktionär aus Europa geführt werden. Das DFB-Präsidium kündigte auf seiner Sitzung in Frankfurt wie erwartet die Unterstützung von Gianni Infantino beim Wahlkongress am 26. Februar an. «Gianni Infantino ist der Kandidat der Europäer und der beste Bewerber, da bin ich mir mit Rainer Koch und dem gesamten Präsidium einig», erklärte DFB-Interimschef Reinhard Rauball am Mittwoch in einer DFB-Mitteilung. 

Infantino ist seit 2009 UEFA-Generalsekretär und galt lange als rechte Hand des mittlerweile gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini.

 

«Mit seiner Reputation und Erfahrung bringt er die nötigen Voraussetzungen mit, um die strukturellen Veränderungen und kommenden Herausforderungen anzugehen», sagte Rauball über den 45 Jahre alten Schweizer Infantino. Für die Nachfolge von Joseph Blatter bewerben sich zudem der Franzose Jerome Champagne, Tokyo Sexwale aus Südafrika, Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain und der jordanische Prinz Ali bin al-Hussein, der bei der Wahl im Mai 2015 an Blatter gescheitert war.

 

Keine Aussage traf der DFB, welchen Kandidaten er unterstützen wird, sollte Infantino in einem Wahlgang ausscheiden. Im vergangenen Herbst hatte sich Rauball positiv über Scheich Salman geäußert. Der Chef der asiatischen Konföderation gilt als Favorit, da er große Unterstützung seines Kontinentalverbandes und aus Afrika haben soll. Bei der Wahl haben alle 209 FIFA-Mitgliedsverbände eine Stimme.

 

Infantino hatte seine Kandidatur im Herbst 2015 angekündigt. Erst nach dem endgültigen Verzicht von Platini Anfang des Jahres hatte er aber aus Loyalität zu seinem gesperrten Chef seinen Wahlkampf offiziell intensiviert. Infantino plädiert unter anderem für eine WM-Aufstockung auf 40 Mannschaften. Sollte er bei der FIFA-Wahl scheitern gilt er als aussichtsreicher Kandidat auf die Nachfolge von Platini als UEFA-Chef oder für den Posten des künftig mächtigeren FIFA-Generalsekretärs. (DPA)