Demo zum Feinstaubalarm in Stuttgart

Teilnehmer der Demonstration gegen Feinstaubbelastung in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt
Teilnehmer der Demonstration gegen Feinstaubbelastung in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt

Etwa 150 Menschen haben am Montag in Stuttgart für strengere Maßnahmen gegen zu hohe Feinstaub-Belastung demonstriert. «Die EU-Grenzwerte gibt es ja nicht zum Spaß», sagte der Mitbegründer der Bürgerinitiative Neckartor, Peter Erben, der Deutschen Presse-Agentur. Sie ließen sich nach zehn Jahren Untätigkeit nicht mehr mit einem Appell durchsetzen - wie dem der Stadt Stuttgart, vom Auto auf öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Auf Plakaten des Zusammenschlusses von etwa 30 betroffenen Anwohnern des Neckartors war zu lesen:

«Fahrverbote retten Leben», «Feinstaub in Kinderlungen» sowie «Stuttgart erstickt». Am Montag hatte Stuttgart als erste Stadt in Deutschland Feinstaubalarm ausgerufen und dabei auf die Einsicht der Autofahrer gesetzt, ihren Wagen zu Hause zu lassen.

 

An der Messstelle Neckartor an einer der Hauptverkehrsachsen im Stuttgarter Talkessel werden regelmäßig Überschreitungen der Feinstaub-Grenzwerte registriert. In der jetzigen Situation helfe nichts anderes als eine Reduzierung des Kfz-Aufkommens an Tagen mit zu hohen Messwerten, sagte Erben. Aus seiner Sicht hat der erste Tag des Alarms den Autoverkehr in der Landeshauptstadt nicht verringert. Doch die Politik schrecke aus Angst vor dem Wähler vor obligatorischen Maßnahmen zurück.

 

Die Straßenverkehrsordnung biete bereits die Möglichkeit, nach geraden und ungeraden Kennzeichen tagesversetzte Fahrverbote zu erlassen. Langfristig müsse aber der Nahverkehr nachhaltig als Alternative zum Auto ausgebaut werden. (DPA/LSW)