Kretschmann will Maßnahmen gegen Flächenfraß nicht aufgeben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Christoph Schmidt/Archiv
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Christoph Schmidt/Archiv

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will genügend Land für den Wohnungs-bau gewährleisten, ohne die Maßgaben zur Eindämmung des Flächenfraßes komplett über Bord zu werfen. «Die Flächen, die für den Wohnungsbau benötigt werden, werden zur Verfügung gestellt. Natürlich muss da der Kampf gegen den Flächenfraß ein Stück weit zurückstehen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «Aber man muss auch nicht alles über den Haufen werfen, sondern Vorschriften anpassen. 

Wir wollen den Kampf gegen den Flächenverbrauch nicht insgesamt aufgeben.» An bauplanungsrechtlichen Vorgaben sollten aber keine notwendigen Bauvorhaben scheitern.

 

Das Thema sei in der grün-roten Koalition überhaupt nicht strittig, meinte Kretschmann. Er widersprach damit SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel. Dieser hatte erklärt, es sei eine offensive Baulandpolitik im Land nötig, um eine sich verschärfende Wohnungsnot abzuwenden. Die Vorgaben im Kampf gegen Flächenfraß führten dazu, dass das Bauland künstlich verknappt werde, die Bodenpreise und somit auch die Wohnungspreise stiegen. Für den Fall, dass die Grünen sich bei dem Thema nicht bewegten, hatte Schmiedel angekündigt, im Januar den Koalitionsausschuss einschalten zu wollen. In dem Gremium werden strittige Themen zwischen Grünen und SPD behandelt. (DPA/LSW)