Deutlich mehr Rentenbeitragszahler ohne deutschen Pass

Eingang zur Deutschen Rentenversicherung in Berlin. Gut jeder Zehnte der insgesamt 29,4 Millionen rentenversicherungspflichtig Beschäftigten hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Foto: Soeren Stache/Archiv
Eingang zur Deutschen Rentenversicherung in Berlin. Gut jeder Zehnte der insgesamt 29,4 Millionen rentenversicherungspflichtig Beschäftigten hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Foto: Soeren Stache/Archiv

Die Zahl der ausländischen Beitragszahler in der deutschen Rentenversicherung hat 2014 deutlich zugenommen - und dürfte wegen der starken Zuwanderung in diesem Jahr weiter wachsen. Nach Angaben des Präsidenten der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV), Axel Reimann, stieg die Zahl allein von Ende 2013 bis Ende 2014 um rund 300 000 auf 3,1 Millionen. «Damit hat gut jeder Zehnte der insgesamt 29,4 Millionen rentenversicherungs-pflichtig Beschäftigten eine ausländische Staatsangehörigkeit», sagte Reimann der «Rheinischen Post» (Samstag).

 

Der DRV-Präsident rechnet damit, dass der demografische Wandel durch die hohe Zahl der Flüchtlinge in Zukunft abgemildert wird. «Über Zuwanderung werden wir die sich aus der demografischen Entwicklung ergebenden Lücken sicher nicht komplett ausgleichen können, eine Entlastung kann es aber schon geben», sagte Reimann.

 

Der Rentenbeitragssatz wird nach seiner Einschätzung noch bis zum Jahr 2020 stabil bei 18,7 Prozent liegen. «Danach muss mit Beitragssatzsteigerungen gerechnet werden, weil dann die gesetzlich vorgegebene Untergrenze der Nachhaltigkeitsrücklage erreicht ist», sagte der DRV-Präsident. Im Jahr 2030 werde der Beitragssatz knapp unter 22 Prozent liegen. «Aber wir wissen, dass die demografische Entwicklung 2030 nicht zu Ende ist.»

 

Deshalb drängt der Präsident der Rentenversicherung die Politik, zügig über neue Maßnahmen zur Stabilisierung der Rentenbeiträge und des Rentenniveaus zu verhandeln. Insbesondere bei der privaten und der betrieblichen Altersvorsorge seien regelmäßige Monitoring-Berichte nötig. Auf einer solchen Grundlage sei über weitere Reformschritte für die Zeit nach 2030 zu entscheiden. (DPA)