Ab 2016 bekommen auch viele alte Heizungen ein Energielabel

Das Energielabel für alte und für neue Heizungen im Vergleich: Während bestehende Anlagen in die Klassen A++ bis E eingeteilt werden, gibt es für die neuen Anlagen noch die Klassen A++ bis G und ab 2019 A+++ bis D. Foto: www.co2online.de
Das Energielabel für alte und für neue Heizungen im Vergleich: Während bestehende Anlagen in die Klassen A++ bis E eingeteilt werden, gibt es für die neuen Anlagen noch die Klassen A++ bis G und ab 2019 A+++ bis D. Foto: www.co2online.de

Nicht nur neue Heizungen im Handel tragen künftig ein Energielabel. Ab 1. Januar 2016 bekommen auch nach und nach alte Öl- und Gas-Heizkessel mit einer Nennleistung von bis zu 400 Kilowatt das bunte Etikett. Wie bereits von den Neuanlagen und von Elektrogeräten wie Fernsehern und Waschmaschinen bekannt, ordnet es die Heizung in Effizienzklassen ein. Diese werden mit einer bunte Skala von Rot bis Grün verdeutlicht. So sollen die Besitzer besser die Effizienz ihres Heizkessels einschätzen können - und natürlich dazu bewogen werden, eher die alte Anlage auszutauschen.

 

Zunächst ist das Ganze freiwillig. Schornsteinfeger, Installateure und bestimmte Energieberater können die Anlage in die Klassen einstufen und das Etikett anbringen, erklärt der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Sankt Augustin bei Bonn. Diese Dienstleistung sei kostenlos.

 

Ab 2017 sollen die Bezirksschornsteinfeger bei ihrer regelmäßigen Feuerstättenschau das Kennzeichnen der Anlagen dann übernehmen, die bis dahin noch kein Label tragen. Dies ist dann verpflichtend für Heizungen, die älter als 29 Jahre sind, wie die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online erklärt. Schrittweise wird die Altersgrenze gesenkt und bis 2024 erhalten Kessel einen Aufkleber, die mindestens 15 Jahre alt sind.

 

Während die Energielabels für neue Heizkessel EU-weit gelten, ist die Auszeichnung der Bestandsanlagen nur eine deutsche Maßnahme. Der Schornsteinfegerverband rechnet damit, dass viele Anlagen aufgrund ihrer hohen Verbrauchswerte höchstens in die Effizienzklasse C kommen. Auch in dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom September 2015 zu dem Label heißt es, dass derzeit über 70 Prozent der Heizgeräte in Deutschland ineffizient seien und die Effizienzklasse C, D oder E erreichten. Das Durchschnittsalter der Anlagen liege bei 17,6 Jahren, 36 Prozent aller Heizgeräte seien älter als 20 Jahre. Die höchstmögliche Klasse für Bestandsanlagen ist A++, die schlechteste E.

 

Aber das Label gibt nur Informationen über den Gerätetyp, erklärt co2online. Eine gute Klasse bedeute nicht auch, dass auch alle Komponenten der Anlage aufeinanderabgestimmt sind oder dass die Anlage zum Gebäude passt - was beides ebenfalls wichtig für die Energieeffizienz ist.

 

Neue Gas-, Öl- und Stromheizungen, Heizungen auf Basis von Wärmepumpen sowie Kraft-Wärme-Kopplung und Kombinationsheizungen mit integrierter Warmwasserbereitung im Handel tragen seit September 2015 ein ähnlich gestaltetes Label. Hier ist die Einteilung der Klassen etwas anders: In den ersten vier Jahren gibt es die Einteilung A++ bis G. Schlechteres darf nicht mehr auf den Markt kommen. Ab August 2019 gelten dann nur noch die Klassen A+++ bis D. Zusätzlich gibt das Label der neuen Anlagen noch Heizleistung und Schallpegel an. (DPA/TMN)