Freiburger Erzdiözese veröffentlicht Millionen-Vermögen

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Foto: Daniel Karmann/Archiv
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Foto: Daniel Karmann/Archiv

Nach einem erneuten Anstieg der Einnahmen aus der Kirchensteuer erhöht die katholische Erzdiözese Freiburg ihre Finanzhilfen für Flüchtlinge. In den kommenden beiden Jahren stelle sie hierfür insgesamt rund 30 Millionen Euro bereit, teilte sie zum Abschluss ihrer Finanzplanung für 2016 und 2017 am Samstag in Freiburg mit. Gleichzeitig werde auch anderen Menschen in Not verstärkt geholfen. So seien für die sozialen Tätigkeiten der Caritas 94 Millionen Euro eingeplant, fünf Prozent mehr als bisher.

Freiburg ist mit 1,9 Millionen Katholiken nach Köln und neben Münster die zweitgrößte der insgesamt 27 katholischen Diözese Deutschlands.


Erzbischof Stephan Burger sagte, es sei unübersehbar, dass es Ängste vor Flüchtlingen gebe: «Das darf uns aber nicht davon abhalten, den Dienst der Nächstenliebe gegenüber den Flüchtlingen wahrzunehmen und sie im Geist Jesus Christi zu empfangen und zu begleiten.» Es gelte, traumatisierte Menschen zu stützen und sie zu integrieren. Gleichzeitig werde auch anderen Bedürftigen geholfen.


Möglich werde dies durch steigende Einnahmen aus der Kirchensteuer. Im nächsten Jahr erwarte die Diözese 494 Millionen Euro aus der Kirchensteuer. Für 2017 rechne sie mit 504 Millionen Euro und damit erstmals mit mehr als einer halben Milliarde Euro. Grund für das Einnahmenplus sei die gute Wirtschaftslage in Deutschland.


Gleichzeitig legte die Diözese ihr aktuelles Vermögen offen: rund 968 Millionen Euro. Der Großteil, insgesamt 715 Millionen Euro, bestehe aus Kapitalrücklagen. Hinzu kommen den Angaben zufolge Grundstücke und Gebäude sowie Kunst- und Kulturgüter.


Mit diesem Besitz sei die Kirche finanziell sehr gut ausgestattet und aufgestellt, erklärte Burger. Er mache die Kirche handlungsfähig und sichere die Wahrnehmung der Aufgaben in der Zukunft. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und gleichzeitig steigender Kosten müsse die Kirche schon jetzt auf ihr Vermögen zurückgreifen, um ihren Finanzhaushalt decken zu können.


Nach dem Finanzskandal um den damaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatte sich die Erzdiözese Freiburg entschieden, mit Finanzen transparenter umzugehen und ihr Vermögen zu veröffentlichen. (DPA/LSW)