Dax verliert deutlich wegen Ölpreis und Eurokurs

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Der deutsche Aktienmarkt hat deutliche Verluste erlitten. Die Turbulenzen bei den Rohstoffpreisen wie vor allem beim Öl und der steigende Eurokurs belasteten die Märkte. «Die Anleger waren vor dem Wochenende zunehmend nervös», ergänzte Experte Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Vor der Zinsentscheidung in den USA am kommenden Mittwoch und Daten aus China am Wochenende wolle kein Anleger auf dem falschen Fuß erwischt werden. Der Dax verlor 2,44 Prozent auf 10 340,06 Punkte.

Das ist der niedrigste Schlusskurs des deutschen Leitindex seit dem 22. Oktober. Am Montag hatte er noch die Marke von 11 000 Punkten ins Visier genommen, auf Wochensicht dann aber 3,83 Prozent verloren. Der Gewinn seit Jahresbeginn schmilzt: Das Barometer für die 30 wichtigsten deutschen Aktien zeigt seit Januar nur noch ein Plus von 5,45 Prozent an.


Der MDax ging am Freitag 2,29 Prozent tiefer bei 20 196,80 Punkten aus dem Handel. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 1,83 Prozent auf 1766,64 Punkte. Der EuroStoxx 50 verlor 2,04 Prozent bei 3203,21 Punkte. Im Wochenverlauf büßte der Leitindex der Eurozone damit fast 4 Prozent ein. Der Pariser Cac-40-Index und der FTSE 100 in London verzeichneten am Freitag auch klare Verluste. In New York verlor der Dow-Jones-Industrial-Leitindex zum Börsenschluss in Europa rund 1,4 Prozent.


Im Dax verloren am Freitag alle 30 Aktien an Wert. Tagesverlierer waren die Papiere von Deutsche Bank mit einem Minus von 4,43 Prozent. Sie rutschten auf den tiefsten Kurs seit September 2011. Am besten konnten sich im Dax noch die Papiere des Salz- und Düngemittelkonzerns K+S mit minus 0,94 Prozent halten.


Die Fantasie auf eine Kapitalspritze konnte die Aktien von RWE nur kurzzeitig unterstützen. Der Dax-Wert verlor 2,23 Prozent. Bereits am Vortag war ein Erholungsversuch schnell ausgebremst worden.


Im MDax brachen die Papiere des Kupferkonzerns Aurubis nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen um 19,16 Prozent ein. Die Kursgewinne im bisherigen Jahresverlauf wurden damit fast ausradiert. Analyst Henning Breiter von der Privatbank Hauck & Aufhäuser stufte das Papier ab, nachdem die Ergebnisse hinter den Erwartungen geblieben seien. Den Ausblick nannte er «gedämpft». Die Papiere des Stahlkonzerns und Aurubis-Großaktionärs Salzgitter verloren 6,52 Prozent.


Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,41 (Donnerstag: 0,44) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 139,89 Punkte. Der Bund-Future mit einer Laufzeit bis März 2016 gewann 0,38 Prozent auf 159,14 Punkte. Ein Euro kostete zuletzt 1,10 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0950 (1,0943) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9132 (0,9138) Euro. (DPA)