Stuttgart-21-Gegner gehen zum 300. Mal auf die Straße

Die Gegner des Milliarden-Bahnprojektes Stuttgart 21 haben einen langen Atem: Im Oktober 2009 standen die ersten wenigen Kritiker der Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens vor dem Nordflügel des Hauptbahnhofes. Heute ziehen zum 300. Mal Menschen mit Trommeln, Trillerpfeifen und Transparenten durch die Landeshauptstadt. Ungeachtet der zahlreichen Baustellen wollen sie noch einen Baustopp für das von ihnen befürchtete «Milliardengrab» erreichen. Unter dem Motto «Murks bleibt Murks und Montag bleibt Demo» erwarten die Veranstalter als Redner die Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig (Linke), den Autor Joe Bauer und den Wissenschaftler und ehemaligen Grünen-Politiker Jürgen Rochlitz.

Gerechnet wird mit mindestens 5000 Teilnehmern am Jubiläumstag. Den Peak erreichte der Widerstand nach dem harten Polizeieinsatz gegen S-21-Gegner vom 30. September 2010: Zweimal gingen 100 000 Menschen auf die Straße, allerdings nicht an einem Montag. Bei den Montagsdemos lag die Höchstmarke bei 20 000 Menschen im Jahr 2010. Bei den regulären Veranstaltungen finden sich derzeit jeweils um die 1000 Demonstranten ein.


Als wichtigste Probleme des seit 2010 im Bau befindlichen bis zu 6,5 Milliarden Euro teuren Bahnvorhabens nennen die Kritiker ungeklärten Brandschutz, Rückbau der Kapazitäten im Vergleich zum bestehenden Kopfbahnhof und Risiken für die großen Mineralwasservorkommen durch den geplanten Tiefbahnhof. (DPA/LSW)