Maschinenbauer Dürr stärkt mit Zukauf «Industrie 4.0»-Ausrichtung

Der Maschinenbauer Dürr stärkt die Digitalisierung seine Produktion. Foto: J.-P. Strobel/Archiv
Der Maschinenbauer Dürr stärkt die Digitalisierung seine Produktion. Foto: J.-P. Strobel/Archiv

Mit dem Kauf einer Software-Firma stärkt der Maschinenbauer Dürr die Digitalisierung seiner Produktion. Das Unternehmen iTAC aus Montabaur (Rheinland-Pfalz) stellt Leittechnik her, mit der die immensen Datenmengen von Produktionsprozessen ausgewertet werden. Das Unternehmen mit 90 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 15 Millionen Euro werde komplett übernommen, teilte Dürr am Freitag in Bietigheim-Bissingen mit. Zuletzt habe iTAC ein «klar positives Ergebnis» gehabt.

Es ist die erste größere Dürr-Akquisition seit der Übernahme des Holz-Maschinenbauers Homag 2014.

Zum Kaufpreis machte der Lackieranlagen-Spezialist Dürr keine Angaben. Branchenexperten zufolge dürfte der Preis bei 30 Millionen Euro bis 40 Millionen Euro gelegen haben. Die Firmenübernahme ist ein Schritt hin zur «Industrie 4.0», also der Verschmelzung klassischer Produktion mit der digitalen Welt.


Bestandteile der Dürr-Fabrikationsabläufe sind beispielsweise Roboter, Spritzkabinen, Karosserietrockner, Abluftsysteme und Laser. Die Abläufe dieser Komponenten erzeugen eine Datenflut, die schnell ausgewertet werden muss - dann können beispielsweise Fehler erkannt und abgestellt sowie Materialverschleiß kann minimiert werden. Das macht die Produktion deutlich effizienter und Kosten werden gesenkt.


Die 1998 gegründete Firma iTAC Software AG hat den Angaben zufolge bereits 140 Fabriken mit ihrer Technologie ausstaffiert, die Kunden kamen aus der Autobranche, Elektronik, Telekommunikation und Medizintechnik. Dürr-Chef Ralf Dieter sagte, die Produktionssoftware-Systeme seien ein Wachstumsmarkt und eine wichtige Basis für Industrie 4.0, «da sie eine durchgängige Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen und Anlagen bis hin zu kompletten Fabriken ermöglichen». Dies werde beim Kauf von Produktionsanlagen immer wichtiger. «Daher ist die iTAC-Akquisition die richtige Investition zum richtigen Zeitpunkt», sagte Dieter. (DPA)