Vieles ist Kopfsache - Tipps zum Glücklichsein

Alles lässt sich natürlich nicht beeinflussen - aber jeder kann etwas für sein eigenes Glück tun. Foto: Martin Gerten
Alles lässt sich natürlich nicht beeinflussen - aber jeder kann etwas für sein eigenes Glück tun. Foto: Martin Gerten

«Jeder ist seines Glückes Schmied» - den Spruch kennt wohl jeder. Klar, das stimmt immer nur bedingt - aber es gebe definitiv Einstellungen und Denkweisen, die glückliche Menschen von Unglücklichen unterscheidet, sagt der Wiener Coach Dominik Borde. Für ihn gehören zum Zufriedensein mehrere Aspekte, an denen jeder für sich selbst arbeiten kann:


Faktor 1: Menschen sind unglücklich, wenn ihre Wünsche und Vorstellungen nicht mit ihrer gelebten Realität übereinstimmen. «In unserer Welt geht es immer um mehr, um das, was andere haben», sagt Borde.

Wer ständig darüber nachdenkt, was er gerade nicht hat, ist zwangsläufig unglücklich. Dankbarkeit für das, was man hat, reiche oft schon zum Glücklichsein.


Faktor 2: Einen weiteren Irrglaube bezeichnet Borde als Rockstar Happiness: «Wir denken, dass wir glücklicher wären, wenn wir nur alles bekommen würden, was wir wollen.» Eher das Gegenteil sei der Fall - ähnlich wie bei Rockstars. «Die träumen davon, reich und berühmt zu sein, und wenn sie genau das haben, sind sie oft unglücklicher», sagt der Experte. Ein anderes Beispiel seien Lottogewinner: Auch sie macht das Geld, das sie sich gewünscht hatten, auf Dauer normalerweise nicht glücklicher.


Faktor 3: «Sogenannte Flow-Zustände machen glücklich», sagt Borde. Etwa wenn ein Autor wie im Rausch seinen Text schreibt, ein Schauspieler, der auf der Bühne steht oder ein Spitzensportler während des Wettkampfes - sie alle denken an nichts anderes und grübeln nicht. In dem, was sie tun, sind sie glücklich. Nun kann so ein Flow-Zustand natürlich nicht ständig andauern - aber schon einzelne dieser Momente machen generell zufriedener.


Faktor 4: Für dauerhaftes Glück empfiehlt Borde jedem, sich selbst ein paar simple Fragen zu stellen: «Was macht mich aus? Und was haben die Menschen in meinem Umfeld durch mich?» Menschen seien dauerhaft glücklich, wenn sie Sinn im Leben verspüren, etwas Erfüllendes tun, in dem Sie zunehmend besser werden, und wovon andere profitieren.


Faktor 5: Auch an sich selbst zu arbeiten, mache glücklich - und sei beispielsweise auch gut für die Beziehung, sagt Borde. Sport macht den Kopf frei und stärkt das Selbstbewusstsein. Hinzu kommt: Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, und ausreichend Energie verspürt, ist allgemein glücklicher.


Faktor 6: Wichtig ist laut Borde außerdem, im Hier und Jetzt präsent zu sein, anstatt in der Zukunft oder in der Vergangenheit festzuhängen. «Wer sich seine Zukunft schlecht vorstellt, ist bereits im Hier und Heute unglücklich. Wer ständig die negativen Ereignisse der Vergangenheit vor Augen hat, dem wird der Blick auf die Zukunft getrübt.»


Faktor 7: Zu akzeptieren, dass es im Leben Höhen und Tiefen gibt. «Niederlagen und Rückschläge bergen oft enorme Möglichkeiten zu wachsen», sagt Borde. Rückblickend seien Schicksalsschläge oft besonders wichtige Ereignisse im Leben, aus denen man nicht nur gestärkt, sondern auch mit ganz neuen Perspektiven hervorgehe. «Ein gutes Leben ist immer die Folge aus überwundenen Hindernissen, bewältigten Niederlagen und den daraus folgenden Lernerfahrungen.»


Faktor 8: Zu viel Vorhersehbarkeit, Alltagstrott und Langeweile machen unglücklich. Wer lange glücklich sein möchte, sollte immer wieder die Komfortzone des Gewohnten verlassen, um etwas Neues auszuprobieren. Oft reichen schon Kleinigkeiten. Beispiele sind laut Borde: «Statt zum Lieblingsitaliener lieber in ein neues Restaurant, mal zu Fuß unterwegs sein, anstatt immer nur im Auto oder einfach ein neues Hobby beginnen.»