Dampfbefeuchter und Co.: Geräte gegen trockene Raumluft

Luftbefeuchter funktionieren wie Wasserkocher. Sie erhitzen das Wasser, das dann im Raum verdampft. Foto: Inga Kjer
Luftbefeuchter funktionieren wie Wasserkocher. Sie erhitzen das Wasser, das dann im Raum verdampft. Foto: Inga Kjer

Kratzen im Hals, trockene Augen - das können Folgen von zu trockener Raumluft sein. «Beim Heizen sinkt die Feuchtigkeit in den Innenräumen», erklärt Claus Händel vom Fachverband Gebäude-Klima. Zusätzliches Lüften hilft da wenig. Denn das führt an kalten Tagen zu einer weiteren Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum. Angenehm und gut für die Gesundheit ist eine Raumluftfeuchte zwischen 40 und 50 Prozent. «Liegt sie darunter, reagiert der Körper mit trockenen Schleimhäuten, die ihn anfällig für Grippeviren und Erkältungskrankheiten machen.»

Besonders für empfindliche Menschen kann ein Luftbefeuchter ein Ausweg sein. Aber: «Der Markt ist relativ unübersichtlich, auch schwarze Schafe sind dabei», sagt Händel. Wer sich ein Gerät anschafft, sollte besonders auf Qualität achten. Dazu gehört, dass es die Feuchtigkeit überwacht. «Gute Geräte zeigen die aktuelle Luftfeuchtigkeit an und schalten ab, wenn die optimale Raumluftfeuchte erreicht ist.»


Im Wesentlichen haben sich zwei Technologien durchgesetzt: Luftwäscher und Dampfbefeuchter. «Luftwäscher versprühen einen feinen Luftnebel, der im Raum oder im Gerät verdunstet und ihn so befeuchtet», erklärt der Fachmann. Allerdings benötigen sie besonders viel Pflege, sie sollten etwa nach jeder Füllung des Wassertanks gereinigt werden. «Sonst besteht die Gefahr, dass sich Keime und Schmutz im Raum verteilen.» Dieses Hygieneproblem haben Dampfbefeuchter nicht. Sie funktionieren wie Wasserkocher und erhitzen das Wasser, das dann im Raum verdampft.


Ob ein Luftbefeuchter in der Wohnung Sinn macht, lässt sich durch regelmäßige Messung der Luftfeuchte feststellen, mit einem Hygrometer. «Die Raumluftfeuchte variiert im Wechsel der Jahreszeiten», erklärt Händel. «In der Übergangszeit von Oktober bis November sowie Februar bis März ist sie meist noch hoch, während sie in der kalten Phase von Dezember bis Januar sehr niedrig sein kann.»


Luftbefeuchter braucht man also nicht durchgängig. «Im Allgemeinen sind die Wohnungen eher zu feucht als zu trocken, weil meist bei Heizbetrieb zu wenig gelüftet wird», sagt der Experte. Besonders wenn sich viele Menschen darin aufhalten, die kochen, waschen, duschen, sich bewegen. «Luftbefeuchter sind eigentlich nur an sehr kalten Wintertagen notwendig.»


Mancher gibt sich mit der feuchten Luft allein nicht zufrieden und setzt ihr noch Duftstoffe zu, etwa durch Kerzen, Holzstäbchen oder Duftlampen. Oft handelt es sich dabei um ätherische Öle, aber auch synthetische Stoffe werden zu Dufterzeugnissen verarbeitet. «Wenn sie sich in dezenter Dosierung im Raum befinden, wird das von vielen Menschen als angenehm empfunden, als eine Art Parfüm für die Wohnung», erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.


«Aus unserer Sicht ist der Einsatz von Duftstoffen nicht empfehlenswert», sagt Silvia Pleschka vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Denn die Annahme, dass mit der Beduftung das Raumklima verbessert wird, sei falsch. «Im Gegenteil. Damit werden zusätzliche Chemikalien an die Raumluft abgegeben, deren gesundheitliche Risiken nicht bekannt sind.» Das sei insbesondere für Allergiker, Asthmatiker und empfindliche Personen problematisch und könne zu gesundheitlichen Beschwerden führen. «Personen, die keine gesundheitlichen Beschwerden auf Raumbeduftung zeigen und sich damit wohlfühlen, können durchaus die Beduftung genießen», ergänzt Pleschka. (DPA/TMN)