BVB gewinnt hochklassiges Revier-Derby: 3:2 gegen Schalke

Der BVB gewann das Revier-Derby gegen Schalke mit 3:2. Foto: Bernd Thissen
Der BVB gewann das Revier-Derby gegen Schalke mit 3:2. Foto: Bernd Thissen

Borussia Dortmund bleibt die Fußball-Macht Nummer eins im «Pott». Nach dem 3:2 (2:1) im 147. Revierderby gegen den FC Schalke 04 hat der Bundesliga-Tabellenzweite mit 29 Punkten schon neun Zähler Vorsprung auf die Königsblauen. Im hochbrisanten 147. Nachbarschaftsduell war der BVB vor allem mit Köpfchen erfolgreich: Shinji Kagawa in der 30. Minute und Matthias Ginter (43.) trafen zweimal dank ihrer Lufthoheit. Das dritte Tor der Gastgeber erzielte Pierre-Emerick Aubameyang (47.).

Für Schalke gelang Klaas-Jan Huntelaar (33.) der zwischenzeitliche Ausgleich, auch für das 2:3 (71.) zeichnete sich der Holländer verantwortlich.


«Wir sind froh, dass wir den Fans diesen Sieg schenken konnten», kommentierte Nationalspieler Ginter. BVB-Sportchef Michael Zorc meinte: «Wir haben bis zur 70. Minute hervorragend gespielt, danach wurde es noch mal spannend. Aber wir haben das hinten raus gut gemacht.» Die sportliche Zwischenbilanz seines Club beurteilte er als gut - auch wenn der Abstand zum FC Bayern weiter fünf Zähler beträgt. «Mit den 29 Punkten wären wir in Spanien oder in Italien Tabellenführer. Aber da gibt's Bayern München nicht», sagte Zorc.


Schalke-Coach André Breitenreiter war trotz der Niederlage voll des Lobes. Seine Mannschaft habe in einem «hochklassigen Spiel» prima dagegengehalten. Doppel-Torschütze Huntelaar zeigte sich umso geknickter: «Es ist schade, dass man aus so einem guten Spiel nichts mitnimmt. Wir haben alles gemacht, das hat man gesehen.»


Der BVB begann vor 79 956 Zuschauern in der ausverkauften Arena stürmisch und drängte den Nachbarn in dessen Hälfte. Doch die Aktionen waren zunächst zu hektisch, obwohl der psychologische Effekt klar für den BVB sprach: Aus ihren vorangegangenen sechs Pflichtpartien gingen die Schwarzgelben bei 24:4 Toren stets als Gewinner hervor. Allerdings musste BVB-Trainer Thomas Tuchel drei Tage nach dem 4:0 in der Europa League gegen Qäbälä und dem Einzug in die K.o.-Runde diesmal auf den verletzten Nationalspieler Marco Reus (Adduktoren) verzichten. Henrich Mchitarjan nahm dessen Position ein.


Die Elf von Breitenreiter hatte in sieben Begegnungen nur einen Sieg verbucht. Doch anfangs bot sich den Schalkern, bei denen der Coach «Leidenschaft und Herz» gefordert hatte, durch Leroy Sané nach einer Hereingabe von Dennis Aogo die bis dahin vielversprechendste Möglichkeit. Der Sané-Schuss (20.) strich aber knapp links vorbei.


Zehn Minuten später war es dann passiert: Ginter flankte von rechts auf Kagawa, der keine Mühe hatte, das Spielgerät ins Netz zu bugsieren. Die Schalker schlugen schnell zurück: Sané bediente Huntelaar von rechts, und der Niederländer schob aus fünf Metern ein. Jetzt nahm die Partie Fahrt auf: Zweimal Gündogan und Ginter hatten drei Top-Chancen (35./37.), die aber nichts einbrachten.


Zwei Minuten vor der Pause ging der BVB erneut in Führung, als Ginter eine Ecke von Mchitarjan unbedrängt einköpfen konnte. Da hatte die S04-Defensive geschlafen. Und auch zwei Minuten nach dem Wechsel sahen die Schalker hinten schlecht aus: Gonzalo Castro konnte ungehindert auf Aubameyang passen - und der Gabuner bedankte sich für perfekte Vorarbeit mit seinem 14. Saison-Ligatreffer.


Jetzt war der BVB in seinem 22. Pflichtspiel 2015/16 fast wie entfesselt. Mchitarjan ließ nach einem Konter über Aubameyang in der 53. Minute das 4:1 liegen. Die Schalker konnten die Begegnung danach einigermaßen beruhigen. Offensivakzente blieben bei Königsblau indes fast komplett aus. Stattdessen lag bei Sokratis' Kopfball (69.) der nächste BVB-Treffer in der Luft. Kurz darauf patzte der Grieche und machte Huntelaars zweites Tor möglich. Der eingewechselte Pierre Emile Højbjerg traf zehn Minuten vor Schluss den Pfosten (80.) - jetzt war die Partie offen, der BVB rettete sich aber über die Zeit. (DPA)