Lufthansa-Flugbegleiter streiken in Frankfurt und Düsseldorf

Aus taktischen Gründen hält sich die Gewerkschaft Ufo mit Details bedeckt. Foto: Boris Roessler/Archiv
Aus taktischen Gründen hält sich die Gewerkschaft Ufo mit Details bedeckt. Foto: Boris Roessler/Archiv

Passagiere der Lufthansa müssen sich von heute Nachmittag an auf zahlreiche Flugausfälle und Verspätungen durch den längsten Streik in der Geschichte der Airline einstellen. Die Flugbegleiter beginnen ihren Ausstand zunächst an den Flughäfen Frankfurt und Düsseldorf, teilte die Gewerkschaft Ufo mit. Dort seien die Mitglieder von 14.00 Uhr bis zum Betriebsschluss zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Flughafen München werde wegen des Endes der Herbstferien in Bayern bis einschließlich Sonntag von dem Streik ausgenommen.

Weitere Einzelheiten für die kommenden Tage würden erst im Laufe des Tages mitgeteilt, hieß es.


«Alle Passagiere der Lufthansa müssen damit rechnen, dass ihr Flug kurzfristig ausfällt», erklärte Ufo-Chef Nicoley Baublies die flexible Taktik der Gewerkschaft ohne festgelegte Ankündigungsfristen. «Wir haben einen achttägigen Streik bis Freitag nächster Woche. Wie viele Ausnahmen es dabei geben wird, hängt nicht zuletzt vom Verhalten der Lufthansa ab.»


Ufo sei auch nicht zu unverbindlichen Sondierungen bereit. «Um den Streik zu unterbrechen, braucht es schon ein handfestes Angebot», betonte Baublies. Die Kollegen seien empört über das Verhalten und die Verhandlungstaktik des Konzerns.


Der Flughafen Frankfurt/Main ist das wichtigste Drehkreuz der Lufthansa. In Düsseldorf gibt es hingegen nur Verbindungen nach München und Frankfurt - insgesamt 18 Flugpaare täglich sowie einen internationalen Flug nach New York. Bei streikbedingten Flugausfällen können die Passagiere kostenfrei umbuchen oder stornieren. Betroffen von dem Streik ist nur die Konzernmutter Lufthansa, nicht Töchter wie Germanwings.


Die Gewerkschaft hatte bis kurz vor Streikbeginn über das genaue Ausmaß ihrer Aktionen geschwiegen. Insgesamt soll der Arbeitskampf soll bis zum Freitag kommender Woche (13. November) fortgeführt werden. Es ist der erste Ausstand der Flugbegleiter in der aktuellen Tarifrunde, bei der es um die Übergangs- und Betriebsrenten von rund 19 000 Flugbegleitern bei der Lufthansa-Kerngesellschaft geht. Die Piloten der Lufthansa haben hingen schon 13 Mal gestreikt.


Unternehmen und Ufo hatten sich am Donnerstag auch bei Last-Minute-Verhandlungen nicht einigen können. Sie überzogen sich gegenseitig mit Schuldzuweisungen. (DPA)