Mieterbund warnt vor Risiken durch «Immobilien-Krimi»

Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will am kommenden Dienstag (3.11.) zunächst seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorlegen. Foto: Roland Weihrauch
Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will am kommenden Dienstag (3.11.) zunächst seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorlegen. Foto: Roland Weihrauch

Bochum/Berlin (dpa)- Vor dem Hintergrund der möglichen weiteren Großfusion auf dem Immobilienmarkt hat der Deutsche Mieterbund vor zunehmenden Unsicherheiten für Mieter gewarnt. «Börsennotierte Unternehmen sehen die Wohnungen als Objekt um Rendite zu erzielen. Das birgt auch Risiken für die Mieter», sagte der Geschäftsführer des Deutschen Mieterbunds, Ulrich Ropertz, der Deutschen Presse-Agentur. Marktführer Vonovia will seinen größten Konkurrenten Deutsche Wohnen übernehmen.

Betroffen sein könnten vor allem Mieter eher günstiger Wohnungen. «Niedrigpreisige Mieten wecken natürlich gewisse Fantasien», sagte Ropertz. Wenn jemand ein Objekt in München kaufe, müsse er «nicht zwingend» die Vorstellung haben, die Mieten zu verdoppeln. Bei Immobilien mit Mietpreisen im Bereich von fünf Euro je Quadratmeter könne ein Erwerber jedoch die Vorstellung haben, dass «das nicht das letzte Wort» sei.


Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will am kommenden Dienstag (3.11.) zunächst seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorlegen. Knapp vier Wochen später sollen die Aktionäre des Unternehmens dann mit der Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung den Weg frei machen für eine Offerte zur Übernahme der Deutschen Wohnen. Das zweitgrößte deutsche Immobilienunternehmen, das nach der Ankündigung von Vonovia den zunächst geplanten Zusammenschluss mit der LEG wieder abgeblasen hatte, wehrt sich derzeit jedoch noch vehement gegen die Übernahmepläne.


«Ich fand es schon überraschend, dass die Deutsche Wohnen und die LEG zusammengehen wollen. Dass dann Vonovia da rein grätscht, das klingt irgendwie wie ein Krimi», sagte Ropertz. Wenn es Vonovia schließlich gelingen sollte, die Deutsche Wohnen zu übernehmen, könnte der größte deutsche Immobilienkonzern seine Führungsposition mit einem Bestand von bundesweit dann rund 510 000 Wohnungen deutlich ausbauen. «Dann ist das wie Bayern München gegen den Rest», sagte der Mieterschützer in Anspielung auf die dominierende Rolle des Rekordmeisters in der Fußball-Bundesliga. (DPA)