Bonde sorgt sich noch immer um regionale Spezialitäten wegen TTIP

Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne). Foto: Marijan Murat/Archiv
Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne). Foto: Marijan Murat/Archiv

Angesichts der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP hat Baden-Württembergs Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne) erneut auf den Schutz für Spezialitäten wie Schwarzwälder Schinken und Schwäbische Maultaschen gedrungen. Ihn sorgten Dokumente aus den Geheim-verhandlungen um das Abkommen der EU mit den USA, sagte Bonde am Wochenende anlässlich des Schwarzwälder Schinkenfestes in Niedereschach (Schwarzwald-Baar-Kreis). «Danach bleiben die USA bei geografischen Herkunftsangaben hart und wollen deren Schutz extrem aufweichen.

Anders als interessierte politische Kreise in Brüssel und Berlin es vermitteln, sind die Gefahren für den Schutz regionaler Spezialitäten nicht vom Tisch - im Gegenteil.» Das lasse Schlimmes befürchten und sei weder im Interesse der Verbraucher noch der europäischen Hersteller, sagte Bonde. Seit mehr als 20 Jahren bestehe mit der EU-Herkunftsschutz-Verordnung ein Schutzsystem für geografische Angaben und traditionelle Spezialitäten bei Agrarprodukten und Lebensmitteln. Unter den 16 im Südwesten geschützten Produktbezeichnungen sind auch Allgäuer Emmentaler, Fränkischer Grünkern, Schwäbische Spätzle und Tettnanger Hopfen.


Bonde hat sich wiederholt für den Schutz regionaler Spezialitäten starkgemacht. Die EU-Kommission versicherte, diese zu schützen. Nun sagte der Minister, er könne sich ein abgespecktes Handelsabkommen gut vorstellen. EU und USA sollten sich auf den Abbau von Zöllen und technische Normen konzentrieren, für viele Bürger sensible Bereiche wie Lebensmittel und Kosmetika aber außen vor lassen. Durch TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) soll der größte Wirtschaftsraum der Welt mit 800 Millionen Verbrauchern entstehen. (dpa/lsw)


EU-Kommission zu TTIP

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Europäische Bürgerinitiative Stop TTIP

Initiative Correctiv über TTIP-Verhandlungen