Sinkende Preise trotz Geldschwemme: Legt die EZB nach?

Der Rückfall der Inflation unter die Nulllinie hat Spekulationen um zusätzliche Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) angeheizt. Foto: Boris Roessler
Der Rückfall der Inflation unter die Nulllinie hat Spekulationen um zusätzliche Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) angeheizt. Foto: Boris Roessler

Der Rückfall der Inflation unter die Nulllinie hat Spekulationen um zusätzliche Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) angeheizt. Die meisten Beobachter rechnen jedoch nicht damit, dass Präsident Mario Draghi der Öffentlichkeit schon nach der auswärtigen Sitzung des EZB-Rats am Donnerstag (14.30 Uhr) auf Malta eine Ausweitung des milliardenschweren Wertpapierkaufprogamms verkünden wird. Er dürfte jedoch erneut betonen, dass die EZB notfalls handlungsbereit ist.

Die Inflation im Euroraum war im September auf minus 0,1 Prozent gesunken nach plus 0,1 Prozent im August. Das lag vor allem am erneuten Absturz der Ölpreise.


Seit März kaufen die Währungshüter Staatsanleihen und andere Vermögenswerte für rund 60 Milliarden Euro pro Monat, um die Inflation in der Eurozone wieder an die Ziel-Marke von knapp unter zwei Prozent heranzuführen.


Trotzdem steigen die Verbraucherpreise nicht. Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht jedoch darin keinen Anlass für eine weitergehende geldpolitische Lockerung: «Ich rate dazu, nicht in hektischen Aktionismus zu verfallen und jetzt Kurs zu halten», sagte er.


Ein Drehen an der Zinsschraube erwarten Ökonomen nicht. Der Leitzins im Euroraum dürfte auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent verharren. (DPA)