Mit einem Sonderprogramm und zusätzlichen Stellen will Innenminister Reinhold Gall (SPD) die in der Flüchtlingskrise stark geforderten Polizeibeamten entlasten. Wie die «Stuttgarter Zeitung» (Samstag) unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher berichtet, sollen 216 neue Stellen im Nichtvollzugsdienst geschaffen werden. Die Zahl der Polizeianwärter werde im kommenden Jahr von 900 auf 1100 aufgestockt.
Zudem sollten die Überstunden, die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise sowie bei Einsätzen auf Demonstrationen und Fußballspielen entstanden sind, mit insgesamt rund drei Millionen Euro
ausgeglichen werden. Das Landeskabinett wolle das Programm mit einem Gesamtvolumen von etwa 23 Millionen Euro am kommenden Dienstag beschließen, schreibt die Zeitung. Das Ministerium war am
Freitag zunächst nicht zu erreichen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Wolf kritisierte die zusätzlichen Stellen als «deutlich zu wenig». Das Land müsse sich angesichts der Flüchtlingsströme unter anderem für eine bessere Bekämpfung der Schleuserkriminalität und eine stärkere Polizei-Präsenz in und im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften wappnen. (DPA/LSW)