Merkel gibt «Stuttgarter» Durga an Indien zurück

Angela Merkel (l) und Narendra Modi in Neu-Delhi, Indien. Foto: Strnger
Angela Merkel (l) und Narendra Modi in Neu-Delhi, Indien. Foto: Strnger

Große Bühne für «Stuttgarter» Durga: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Montag in Neu Delhi eine aus Hehler-Händen stammende Statue der Göttin an Indiens Premierminister Narendra Modi zurück-gegeben. Die gut 1000 Jahre alte, grünliche Kalkstein-Skulptur «Durga Mahishasuramardini» war 2000 in New York für rund 225 000 Euro aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg für das renommierte Linden-Museum für Völkerkunde gekauft worden.

Erst später stellte sich heraus, dass sie 1991 aus einem Tempel in Tengpona gestohlen und illegal ausgeführt worden war.


Nach dem Unesco-Kulturgüterübereinkommen bestehe keine Verpflichtung zur Rückgabe, hieß es im Stuttgarter Kunstministerium. Ein solcher Schritt trage aber dazu bei, «den guten Ruf Baden-Württembergs international zu steigern», sagte Kunststaatssekretär Jürgen Walter (Grüne) Mitte September in Berlin. An der Seriosität des Verkäufers habe es damals keinen Zweifel gegeben. Die Herkunft der Statue sei «nach bestem Wissen geprüft» worden. Der Verkäufer sitze wegen des Vorwurfes der Hehlerei in Haft.


Es gilt als üblich, dass in Fällen der Rückgabe von Kulturgütern aus staatlichen Museen an ihre rechtmäßigen Eigentümer weder die Einrichtungen noch das Land Geld zurückerhalten. Von einem «Schaden» könne nicht gesprochen werden, meinte Walter. Ein guter Ruf Baden-Württembergs übersteige den materiellen Wert der Statue bei weitem. Modi nutzte die feierliche Übergabe, um Zuversicht für die Lösung schwieriger Konflikte zu verbreiten: Die mehr als 1000 Jahre alte Skulptur sei ein «Symbol für den Sieg des Guten über das Böse». (DPA/LSW)