Landesgesundheitsamt rät auch Flüchtlingen zur Grippeimpfung

Landesgesundheitsamt rät auch Flüchtlingen zur Grippeimpfung
Landesgesundheitsamt rät auch Flüchtlingen zur Grippeimpfung

Vor dem Winter rät das Landesgesundheitsamt auch Flüchtlingen uneingeschränkt zu einer Grippeimpfung. Dort, wo Menschen auf engstem Raum zusammenlebten, hätten die Viren leichtes Spiel. Das gilt auch und besonders für Unterkünfte der Flüchtlinge. «Wir erkennen derzeit keinen Mangel an Influenza-Impfstoff», sagte Günter Pfaff, der beim Regierungspräsidium Stuttgart zuständig für Epidemiologie und Gesundheitsbericht-erstattung ist. 

Asylbewerber hätten Anspruch auf die amtlich empfohlenen Schutzimpfungen.


Nach Mitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen (Hessen) wurden bis Ende September rund 18,2 Millionen Dosen für die Influenza-Impfung in Deutschland freigegeben. Die Gefahr eine Epidemie wegen des Zustroms an Flüchtlingen sieht das Landesgesundheitsamt derzeit nicht.


«Allerdings stehen wir noch vor Beginn der jährlichen Grippesaison, und die Entwicklung lässt sich nicht voraussagen», betonte Pfaff. Überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, seien die Bedingungen für die Ausbreitung von so übertragenen Erregern besonders günstig. «Nicht nur in Unterkünften von Asylbewerbern, sondern auch auf Weihnachtsmärkten, in Diskotheken oder auf Fasnachtsbällen. Wir empfehlen deshalb allen Menschen im Land eine Grippeschutzimpfung, natürlich auch Asylbewerbern», sagte Pfaff.


Die in Deutschland üblichen Impfstoffe böten auch den Flüchtlingen einen ausreichenden Schutz. Ihre Zusammensetzung entspreche einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation. Ein Risiko durch andere Krankheiten oder sogar Seuchen sieht Pfaff nicht. Masern, Hepatitis, HIV, Tuberkulose - all diese ansteckenden Krankheiten kämen auch in Deutschland vor. «Einzige Ausnahme ist die Malaria, die bei uns nicht heimisch ist, weil es keine infizierten Überträgermücken gibt, und die wir deshalb nur bei Personen nach Aufenthalt in einem Malariaendemiegebiet sehen», sagte Pfaff. (DPA/LSW)