Kein Übernahme-Interesse: Potash zieht sich bei K+S zurück

Stark wehrt sich der Dax-Konzern K+S gegen ein Übernahmeangebot seines Konkurrenten Potash - und hat damit nun überraschend Erfolg. Die Kanadier haben kein Interesse mehr am Kauf. Foto: PotashCorp/dpa/Uwe Zucchi
Stark wehrt sich der Dax-Konzern K+S gegen ein Übernahmeangebot seines Konkurrenten Potash - und hat damit nun überraschend Erfolg. Die Kanadier haben kein Interesse mehr am Kauf. Foto: PotashCorp/dpa/Uwe Zucchi

Der kanadische Düngemittelhersteller Potash hat den Übernahmeversuch des deutschen Konkurrenten K+S abgeblasen. Wegen der sich zuletzt stark eingetrübten Marktlage und des Widerstands der K+S-Führungsriege mache es keinen Sinn mehr, die Übernahme weiter zu verfolgen. Im Juni war bekanntgeworden, dass Potash an einem Kauf interessiert ist und der Spitze des Dax-Konzerns Ende Mai ein Gebot über 41 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hat. Das K+S-Management lehnt Gespräche über den Zehn-Milliarden-Euro-Deal unter anderem deshalb ab, weil es die Potash-Offerte für zu niedrig hielt und das Angebot wegen vieler Ausnahmeregelungen als nicht verlässlich erachtete.

Deshalb und wegen der schlechteren Lage an den Rohstoffmärkten und Börsen konnte der Kurs der K+S-Aktie nur kurz von der möglichen Offerte profitieren. Das Papier zog in der Spitze bis auf 40,285 Euro an - also fast dem von Potash in Aussicht gestellten Preis. In den Wochen danach sackte der Wert der Aktie aber wieder deutlich ab. Zuletzt kostete sie mit 31 Euro kaum mehr als vor dem Bekanntwerden des Interesses aus Kanada.


Potash-Chef Jochen Tilk setzt jetzt auf Wachstum aus eigener Kraft. Das Unternehmen sei mit seiner Bilanz, seinem Portfolio und der operativen Struktur gut aufgestellt, um künftige Chancen zu nutzen. Er betonte noch einmal, dass der Ende Mai dem K+S-Management unterbreitete Vorschlag fair und angemessen gewesen sei. Der Vorschlag habe zudem umfassende und glaubhafte Zusagen an die Mitarbeiter, Gewerkschaften und Standorte von K+S enthalten. Ein Zusammenschluss hätte es beiden Unternehmen erlaubt, von einer breiteren Aufstellung sowohl bei den Produkten als auch Regionen zu profitieren, betonte er.


Doch inzwischen habe sich die Situation drastisch geändert. «Seither hat das herausfordernde gesamtwirtschaftliche Umfeld dazu beigetragen, dass die weltweiten Rohstoff- und Aktienmärkte deutlich nachgegeben haben. Vergleichsunternehmen in der Kali-Branche mussten Kurseinbrüche um fast 40 Prozent hinnehmen», sagte Tilk. «Angesichts dieser Marktbedingungen und der fehlenden Unterstützung seitens des K+S-Managements sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es nicht länger im Interesse unserer Aktionäre liegt, den Zusammenschluss weiterzuverfolgen.» (dpa)