Schaeffler-Börsengang verzögert sich

Schaeffler begründete die Verschiebung mit den intensiven Investorengesprächen der vergangenen Tage, die teils bis Donnerstag gedauert hätten. Foto: Daniel Karmann
Schaeffler begründete die Verschiebung mit den intensiven Investorengesprächen der vergangenen Tage, die teils bis Donnerstag gedauert hätten. Foto: Daniel Karmann

Der VW-Abgas-Skandal bringt den Börsengang des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler aus dem Takt. Die neuen Schaeffler-Aktien sollen anders als geplant nicht schon am kommenden Montag (5. Oktober) an der Börse gehandelt werden können, sondern etwas später. Das Vorhaben selbst stehe aber nicht in Frage, unterstrich das Unternehmen in einer Mitteilung. Wann die Wertpapiere des Wälzlagerherstellers an den Aktienmarkt kämen, sei nur eine «Frage von Tagen», hieß es am Freitag in gut informierten Kreisen.

Am Montag ist nun zunächst die Festlegung der Preisspanne für die Papiere vorgesehen, die ursprünglich schon für Freitag geplant war. Dabei will der Vorstand auch einen neuen Zeitplan für den Börsengang vorlegen und weitere Informationen dazu liefern, wie Schaeffler mitteilte.


Nach dem VW-Abgas-Skandal hätten einige der institutionellen Anleger wie Aktien-, Pensionsfonds und Versicherungen etwas mehr Zeit zur Prüfung der Wertpapier-Offerte gebraucht, hieß es in gut informierten Kreisen.


Zuletzt hatte sich bereits angedeutet, dass der Abgas-Skandal den Schaeffler-Börsengang belasten könnte. «Das Problem ist, dass sich potenzielle Investoren anderen Themen zugewandt haben», hatte ein Insider berichtet.


Der Abgas-Skandal hatte nicht nur die Werte von Autobauern, sondern auch die Aktienkurse einiger Autozulieferer einbrechen lassen. Der hoch verschuldete Wälzlagerhersteller will mit dem Verkauf von 25 Prozent der Anteile einen Teil seiner Milliardenschulden abbauen. Die Nettoerlöse aus dem Börsengang wurden zuletzt auf rund drei Milliarden Euro geschätzt.


Schaeffler ist nicht das einzige Unternehmen, dessen Aktienmarktpläne derzeit durcheinandergeraten. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass der Börsengang der Bayer-Kunststofftochter Covestro nur mit Verspätung und massiven Zugeständnissen über die Bühne gehen kann.


Wegen der insgesamt eingetrübten Stimmung am Aktienmarkt senkte das Unternehmen nicht nur die Preisspanne der angebotenen Aktien drastisch, sondern auch das angestrebte Emissionsvolumen um eine Milliarde Euro. Die Angebotsfrist wurde bis Freitag verlängert, der geplante Börsengang auf Dienstag (6. Oktober) verschoben. (DPA)