Depot-Kosten fressen die Rendite - So können Anleger sparen

Anleger müssen die Depotkosten gut im Blick behalten - sonst ist das Geld aus der Rendite manchmal schneller weg, als man denkt. Foto: Andrea Warnecke
Anleger müssen die Depotkosten gut im Blick behalten - sonst ist das Geld aus der Rendite manchmal schneller weg, als man denkt. Foto: Andrea Warnecke

Wer sein Geld in Wertpapiere investiert, hofft auf Gewinn. Doch die Depotgebühren können solche Hoffnungen trüben. Davon sind vor allem für Kleinanleger betroffen. «Je geringer die Anlagesumme, desto stärker beeinflusst die Depotgebühr die Rendite», erläutert Christina Häußler vom Verband mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler. Preiswerte Angebote für das Aufbewahren der Wertpapiere finden Anleger bei Filialbanken, Direktbanken und Discountbrokern.


Bei den Depotgebühren zu sparen, indem man auf die Beratung verzichtet, ist nur etwas für Anleger, die so fit sind, dass sie Börsengeschäfte in Eigenregie abwickeln können. Verbraucherschützer haben grundsätzlich nichts gegen Online-Verwahrung. Ihrer Einschätzung nach sind die Angebote transparent. Als günstige Option empfiehlt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Anlegern, nach einem ETF-Sparplan-Angebot Ausschau zu halten. Das gebe es oft kostenlos.


Dennoch dürfte sich der Anleger-Wunsch nach einer Verwahrung der eigenen Wertpapiere ohne zusätzliche Ausgaben selten erfüllen. Es wird keine Bank ein Depot kostenfrei zur Verfügung stellen können, ohne die langfristige Aussicht, daran doch noch zu verdienen, sagt Finanzmaklerin Häußler.


Manche Geldinstitute machen die Verwahrgebühr abhängig vom Depotvolumen. Wird die Gebühr prozentual berechnet, kämen Anleger mit hohen Einlagen besser weg als solche, die Papiere für kleinere Summen im Depot hätten, sagt Thomas Hentschel, Finanzreferent der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Filialbanken arbeiten seiner Beobachtung nach auch mit einer Variante, bei der die Verwahrung sich nicht am Wert orientiert, sondern pro im Depot befindlichem Titel berechnet wird. Das kann teurer werden für Kleinanleger, die ihr Geld in viele verschiedene Aktien gesteckt haben.


Anleger müssen außerdem Zusatzausgaben einkalkulieren. Online- wie Filialbanken verlangen zum Beispiel üblicherweise Orderkosten. Diese können einem Bericht der Zeitschrift «Finanztest» (Ausgabe 7/2015) zufolge deutlich schwanken. In einem Test lagen die günstigsten Offerten für online geführte Depots unter 10 Euro, beim klassischen Depot reichte die Mindestpreisspanne von 10 bis 35 Euro. Vielfach hängen die Kosten vom Volumen des Depots und der Art der gehandelten Papiere ab. Laut «Finanztest» fällt der Handel von ETF, Aktien und Zertifikaten im Vergleich zum Handel mit Anleihen in der Regel etwas günstiger aus.


Sparpotenzial bietet auch das Nutzen des Onlinebankings bei der Hausbank: So können Kunden selbst an der Börse aktiv werden und von den meist günstigeren Tarifen im Netz profitieren, ohne komplett auf den gewohnten Service zu verzichten. Das Freischalten kann sich auszahlen, wie Thomas Hentschels Vergleich von Angeboten einer Sparkasse in Nordrhein-Westfalen zeigt: Sie verlangt bei einen Volumen bis zu 15 000 Euro für das Brokerage am heimischen PC 0,5 Prozent, also 75 Euro. Beim Berater sind die Kosten doppelt so hoch. (DPA/TMN)