NDR-Recherche: Wer Scampi bestellt, bekommt oft Garnelen

Nur der Kaisergranat, auch Kaiserhummer oder Norwegischer Hummer (Nephrobs norvegicus) genannt, wird als Scampi bezeichnet. Foto: Michael Reichel
Nur der Kaisergranat, auch Kaiserhummer oder Norwegischer Hummer (Nephrobs norvegicus) genannt, wird als Scampi bezeichnet. Foto: Michael Reichel

Wer im edlen Fischrestaurant oder im Lokal einer großen Restaurantkette ein Scampi-Gericht bestellt, bekommt oft lediglich preisgünstigere Garnelen serviert. Das haben Recherchen der Redaktion NDR-«Markt» ergeben, deren Ergebnisse vorab verbreitet wurden. Danach seien bei einer Stichprobe von fünf Restaurants in Hamburg in allen Fällen Garnelen statt der ausdrücklich gewünschten Scampi geliefert worden. Unter den geprüften Restaurants waren auch ein renommiertes Fischlokal und eine Systemgastronomie-Kette.

Nach den Kennzeichnungsvorschriften wird nur der Kaisergranat, auch Kaiserhummer oder Norwegischer Hummer (Nephrobs norvegicus) genannt, als Scampi bezeichnet. Das ist ein Krebstier mit Scheren aus dem Nordatlantik, das bis zu 20 Zentimeter lang werden kann. Garnelen sind zwar mit den Scampi verwandt, werden aber in vielen Varianten auch in Aquakulturen gezüchtet und sind deshalb preiswerter.


Die falsche Auszeichnung von Garnelen als Scampi ist für die Branche schon länger ein Problem, heißt es beim Fisch-Informationszentrum (FIZ). Der Verbraucher bemerke das meist nicht, zumal Kleinkrebse auch noch als Krabben, Shrimps, Krevetten, Gambas oder (King-)Prawns angeboten würden. (DPA)