Konfrontation im Kita-Tarifstreit

Der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske. Foto: Maja Hitij/Archiv
Der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske. Foto: Maja Hitij/Archiv

Im verfahrenen Tarif-Konflikt stehen die Zeichen auf Konfrontation. Kurz vor Wiederaufnahme der Verhandlungen lehnten die Arbeitgeber Nachbesserungen ab. «Veränderungen sind allenfalls im Rahmen des Volumens der Schlichtungsempfehlung möglich», sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. 

Spitzenvertreter der VKA und der Gewerkschaften Verdi, GEW und des Beamtenbunds dbb kommen am Montag in Hannover zusammen, um eine Lösung in dem festgefahrenen Streit zu suchen.


Verdi-Chef Frank Bsirske machte deutlich, dass er die Position der VKA für unzureichend hält. «Unsere Mitglieder erwarten, dass es Verbesserungen über das Ergebnis der Schlichtung hinaus gibt», sagte Bsirske der dpa. Ab Mitte Oktober komme es andernfalls zu neuen Streiks.


Die Gewerkschaften fordern deutlich mehr Geld und eine generelle Aufwertung bei allen 240 000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Eine Schlichterempfehlung hatten ihre Mitglieder im Sommer abgelehnt. Bsirkse hatte bereits mit einer Fortsetzung des Streiks vom Mai und einer Eskalation gedroht, sollte es nicht zu einem Ergebnis kommen.


Der dbb-Verhandlungsführer Willi Russ sagte, auch die Flüchtlingskrise mache deutlich, dass höhere Investitionen in die soziale Arbeit und die Erziehung notwendig seien. Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Andreas Gehrke, sagte: «Die Arbeitgeber haben die Chance, mit einem guten Angebot weitere Streiks abzuwenden.»


Die Bundeselternvertretung (BEVKi) rief beide Seiten zu ernsthaften Verhandlungen auf. Urlaubstage der Eltern seien vielfach aufgebraucht, das Verständnis von Kollegen und Chefs sinke, und die Kinder bräuchten verlässliche Strukturen. (DPA)