Landesregierung plant Testfeld für selbst fahrende Autos

Autonomes Fahren muss weiter erforscht und erprobt werden. Foto: Daniel Naupold/Archiv
Autonomes Fahren muss weiter erforscht und erprobt werden. Foto: Daniel Naupold/Archiv

Baden-Württembergs Landesregierung will die Entwicklung von selbst fahrenden Autos und Lastwagen mit einem Testfeld unterstützen. Entsprechende Pläne gab Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) bekannt. Auf dem Testfeld soll erforscht und erprobt werden, wie solche Fahrzeuge am besten an den Verkehr in der Stadt, auf dem Land und auf der Autobahn angepasst werden können. Einzelheiten für das Projekt - etwa Lage, Fördervolumen und Zeitplan - sind noch unklar.

Es geht sowohl um autonomes als auch um teilautonomes Fahren. Bei letzterem muss noch ein menschlicher Fahrer am Steuer sitzen, er kann sich während der Fahrt aber anderweitig beschäftigen.

Kretschmann betonte, nicht nur große Konzerne sollten in das Testfeld-Projekt eingebunden werden. «Auch der Mittelstand soll sich einbringen und gemeinsam mit Fahrzeugherstellern und Systemzulieferern seine Systeme erproben», sagte der Grünen-Politiker. Er sieht das autonome Fahren grundsätzlich positiv: «Es kann Staus reduzieren und den Verkehr umweltfreundlicher machen.»


Die Branche hat große Erwartungen an das autonome Fahren. Kürzlich waren Daimler Testfahrten mit selbst fahrende Laster auf öffentlichen Straßen genehmigt worden. Bis allerdings die Autofahrt vollautonom ganz ohne menschliches Zutun erfolgen darf, dürfte es nach allgemeiner Expertenmeinung noch sehr lange dauern.


Anfang dieses Jahres hatte Baden-Württemberg im Werben um eine andere Teststrecke eine Abfuhr bekommen. Das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium entschied, auf der A9 in Bayern ein Testfeld zu bauen. Dort sollte die digitale Kommunikation zwischen Straße und Fahrzeug beleuchtet werden. Autonomes Fahren wurde zwar nicht Gegenstand des Tests, der Datenverkehr spielt beim Thema autonomes Fahren aber ebenfalls eine Rolle. Ein Sprecher der Landesregierung betonte am Freitag, die neuen Pläne seien keine Reaktion auf die damalige Vergabe an Bayern. (DPA/LSW)