Konjunktursorgen lassen Dax unter 10 000 Punkte fallen

Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main (Hessen) und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen
Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main (Hessen) und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Sorgen um die Weltwirtschaft haben den Dax wieder unter die Marke von 10 000 Punkten gedrückt. Hinzu kommt, dass an diesem Freitag der sogenannte Hexensabbat stattfand. Der Verfall von Optionen und Futures an den Terminmärkten belastete die Kurse, sagte Händler Markus Huber vom Investmenthaus Peregrine & Black. Der deutsche Leitindex büßte 3,06 Prozent auf 9916,16 Punkte ein und verlor damit im Wochenverlauf 2,05 Prozent. Seit Jahresbeginn jedoch steht immer noch ein Plus von rund 1 Prozent zu Buche.

Da die US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen am Vorabend auf ihrem historischen Tief belassen habe, sei die Ungewissheit nun noch größer geworden, begründeten mehrere Börsianer die Verluste am Aktienmarkt. Der MDax der mittelgroßen Aktienwerte büßte am Freitag 1,20 Prozent auf 19 512,23 Punkte ein. Der Technologiewerte Index TecDax gab um 0,55 Prozent auf 1760,33 Punkte nach.


Unternehmensnachrichten waren dünn gesät. In den Blick rückten vor allem die Hella-Aktien, die ab Montag im MDax vertreten sein werden. Der Autozulieferer hatte nach dem Ausfall eines chinesischen Lieferanten seine Gewinnziele kräftig zusammengestrichen, was die Papiere am SDax-Ende um 9 Prozent einbrechen ließ.


Aktien aus der Automobilindustrie gerieten generell wegen des stärkeren Euro, der den Export erschwert, und der wieder aufgekeimten Sorgen um die Entwicklung in China unter Druck. Die Aktien von Daimler büßten mehr als 4 Prozent ein und die von BMW knapp 3 Prozent. Die Vorzüge von Volkswagen (VW) verbilligten sich um mehr als 3 Prozent.


Mit minus 8,06 Prozent auf 10,89 Euro fanden sich einmal mehr die Papiere von RWE am Dax-Ende wieder. Erst am Dienstag hatten sie bei 10,18 Euro den bislang tiefsten Stand in ihrer Börsengeschichte erreicht. Die Anleger fürchten die hohen Kosten aus dem Atomausstieg. Zudem drückte der Abstieg aus dem EuroStoxx-50-Index massiv auf die RWE-Aktie.


Der Leitindex der Eurozone sackte um 3,03 Prozent auf 3157,30 Punkte ab. Der Leitindex in Paris gab um rund zweieinhalb Prozent nach und der Londoner FTSE 100 fiel um mehr als 1 Prozent. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit rund 1 Prozent im Minus.


Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,57 Prozent am Vortag auf 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,26 Prozent auf 139,23 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,32 Prozent auf 155,15 Punkte. Der Kurs des Euro fiel zuletzt wieder unter die Marke von 1,14 US-Dollar und notierte bei 1,1355 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1419 (Donnerstag: 1,1312) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8757 (0,8840) Euro. (DPA)