«Stimme des Südens» - Matthias Holtmann hört auf

Der SWR-Moderator Matthias Holtmann. Foto: Christian Witt/Archiv
Der SWR-Moderator Matthias Holtmann. Foto: Christian Witt/Archiv

«Parkinson ist Pech und ein großer Mist», schreibt Matthias Holtmann in seiner Biografie. Es gebe aber weitaus schlimmere Diagnosen - schließlich sei die Krankheit nicht ansteckend und hindere ihn auch nicht, mit der Show «Pop & Poesie» nach wie vor Hallen zu füllen. Das Radiomikrofon hängt der SWR-Kultmoderator aber nach 35 Jahren an den Nagel. «Ich werde mit der Radiomoderation für den SWR aufhören», verkündet Holtmann bei der Sendereihe «SWR 1 Leute», die er selbst geprägt hat. An diesem Samstag wird Holtmann 65.


Es seien super Jahre gewesen, sagt er, aber auch rasend schnelle Jahre. «Es ist ein Stück von meinem Leben, was da - hoffentlich - zurückbleibt.» 1950 bei Recklinghausen in Westfalen geboren, kommt der Musiker vor 35 Jahren als Redakteur zum damaligen SDR nach Stuttgart. Später auch bei SWR3 und SWR1 wird er zur «Stimme des Südens».


Die Nordschleife auf dem Nürburgring fahre er immer noch in Profi-Rennzeiten, erzählt der Autofan. In der Rubrik Lieblingsmusik steht bei ihm im SWR-Steckbrief Ray Charles und Mozart. Er liebt Jazz, Country und Klassik. Eine Sendung mit seiner Lieblingsmusik werde vermutlich nicht viele Zuhörer finden, sagt er. Sie sei schlicht «nicht mehrheitsfähig». Holtmann berichtet von Harry Belafonte, der ihm im ersten Live-Interview über die Nervosität geholfen habe. Und von Paul McCartney, der ihn sprachlos gemacht habe. «Das Bewusstsein, mit einem Beatle im selben Raum zu sein, hat mich geplättet.» (DPA/LSW)