Wolfsburg erstmals seit 1995 im Cupfinale

Wolfsburg feiert den Einzug ins Pokalfinale fast wie einen Titel. Foto: Friso Gentsch
Wolfsburg feiert den Einzug ins Pokalfinale fast wie einen Titel. Foto: Friso Gentsch

Kaum war der erste Einzug ins DFB-Pokalfinale seit 20 Jahren perfekt, schlüpften Kevin De Bruyne und Co. in angefertigte T-Shirts für den Showdown in Berlin und hüpften freude-strahlend vor dem Wolfsburger Fanblock. «Das ist ein großer Moment für die Mannschaft, den VfL und die Stadt Wolfsburg. Es ist sensationell, dass wir das geschafft haben. Das Finale gibt dem Club einen unglaublichen Schub», sagte Manager Klaus Allofs nach dem 4:0 (2:0) gegen den diesmal chancenlosen Pokalschreck Arminia Bielefeld.


Mit gnadenloser Effektivität meisterte der Bundesliga-Zweite die letzte Hürde auf dem Weg nach Berlin und greift damit am 30. Mai im Finale gegen Borussia Dortmund erstmals nach dem DFB-Pokal. «Wer als Trainer mit einer Mannschaft dieses Ziel hat, dann ist es wahnsinnig schön, wenn man es erreicht», sagte VfL-Trainer Dieter Hecking.


Für die Arminia ist dagegen die Pokal-Reise nach den sensationellen Siegen gegen die Bundesligisten Berlin, Bremen und Gladbach an der vorletzten Hürde gestoppt. Gefeiert wurde trotzdem. Minutenlang stimmten die Arminia-Fans nach dem Spiel Gesänge an. Florian Dick sprach von «Gänsehaut»-Atmosphäre und Trainer Norbert Meier betonte: «Das hat sich die Mannschaft in den letzten Wochen erarbeitet.»


Zweimal Maximilian Arnold (8. und 54.), Luiz Gustavo (31.) und Ivan Perisic (51.) machten vor 26 137 Zuschauern in der ausverkauften Schüco-Arena den zweiten Final-Einzug perfekt. 1995 hatte der VfL beim bisher einzigen Finale 0:3 gegen Gladbach verloren. Für die Bielefelder geht es dagegen ab jetzt nur noch um die Zweitliga-Rückkehr, bereits am Samstag könnte gegen den Zweiten Holstein Kiel der vorentscheidende Schritt gelingen. «Wir haben noch ein Ziel. Wir sind Tabellenführer, aber wir sind noch nicht durch», sagte Dick.


Mit hoher Lauf- und Kampfbereitschaft traten die von den eigenen Fans frenetisch unterstützten Ostwestfalen auf. Doch gegen die fußballerische Klasse des Bundesliga-Zweiten stieß die Mannschaft von Trainer Norbert Meier schnell an ihre Grenzen. Sicher in der Defensive und routiniert in der Spielanlage ließen sich die Niedersachsen von der hitzigen Atmosphäre nicht anstecken.


Dabei profitierte der VfL vom frühen Führungstor. Nach einem Fehlpass von Stephan Salger setzte Daniel Caligiuri seinen Teamkollegen Arnold gut in Szene. Der Youngster ließ Schwolow keine Chance. Die Arminia drängte auf eine schnelle Antwort, zu nennenswerten Torchancen kam sie aber nicht. Allenfalls bei Standards wurde es mal ein wenig gefährlich. Mit der Führung im Rücken konnten dagegen die Wolfsburger ihr Spiel aufziehen. Scheiterte Ivan Perisic in der 27. Minute noch an Schwolow, war es vier Minuten später passiert. Nach einem Freistoß von Ricardo Rodriguez und einer Kopfball-Vorlage von Bas Dost nickte Luiz Gustavo zur 2:0-Führung ein.


Aufpassen mussten auch die Wolfsburger zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Florian Dick einen Freistoß aus fast 35 Metern an die Latte setzte und Klos den Ball anschließend über das Tor drosch (47.). Als die Bielefelder gerade wieder etwas Hoffnung schöpften, schlugen die Wölfe erneut im Stile einer Spitzenmannschaft zu. Nach einer Kombination über De Bruyne und Caligiuri war Perisic aus kurzer Entfernung zur Stelle. Und es kam noch schlimmer: Arnold beseitigte nur vier Minuten später im zweiten Versuch letzte Zweifel am Endspiel-Einzug. Dort kommt es zur Neuauflage des Halbfinal-Duells aus dem Vorjahr. Vor gut einem Jahr hatte sich der BVB 2:0 durchgesetzt. (DPA)