Kerber in Stuttgart zum zweiten Mal im Halbfinale

Angelique Kerber besiegte im Viertelfinale von Stuttgart die Russin Jekaterina Makarowa. Foto: Marijan Murat
Angelique Kerber besiegte im Viertelfinale von Stuttgart die Russin Jekaterina Makarowa. Foto: Marijan Murat

Angelique Kerber hat beim Tennis-Turnier in Stuttgart zum zweiten Mal in ihrer Karriere das Halbfinale erreicht. Die Kielerin setzte sich im Viertelfinale gegen Jekaterina Makarowa aus Russland überraschend deutlich mit 6:3, 6:2 durch. Einen Tag nach ihrer Galavorstellung gegen Titelverteidigerin Maria Scharapowa zeigte Kerber in der mit 5000 Zuschauern ausverkauften Porsche-Arena erneut eine konzentrierte Vorstellung. Nach nur etwas mehr als einer Stunde verwandelte die 27-Jährige ihren zweiten Matchball und steht wie 2013 in der Vorschlussrunde.


Dass sie gegen Makarowa mit einer Bandage am rechten Oberschenkel spielte, sei kein Grund zur Besorgnis, meinte Kerber. «Ich spüre ein bisschen was, aber es ist nichts Ernstes. Ich werde morgen auf dem Platz stehen», gab Kerber Entwarnung.


Im Kampf um den Finaleinzug trifft sie nun auf Madison Brengle aus den USA, die die Französin Caroline Garcia mit 3:6, 6:3, 6:3 besiegte. «Es ist unglaublich, wie geil es ist, hier zu spielen», sagte Kerber nach ihrer beeindruckenden Leistung.


Nach der kräfteraubenden und sehr emotionalen Partie gegen Scharapowa brauchte Kerber gegen Makarowa eine Weile, um in Schwung zu kommen. Die Weltranglisten-Achte nahm Kerber gleich beim ersten Versuch den Aufschlag ab und lag schnell 3:0 in Führung. «Nach dem Spiel gestern war es nicht einfach, hier rauszukommen und das zu bestätigen», gab Kerber zu. «Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe.»


Denn mit etwas Verspätung fand die deutsche Nummer zwei ihren Rhythmus und drehte den ersten Satz zu ihren Gunsten. Kerber gelangen sechs Spielgewinne in Serie, nach 36 Minuten hatte sie den ersten Schritt in Richtung Halbfinale gemacht.


Wie schon gegen Scharapowa spielte Kerber sehr druckvoll und zwang ihre Gegnerin immer wieder zu Fehlern. Nach dem gewonnenen ersten Durchgang strotzte die Schleswig-Holsteinerin vor Selbstvertrauen. Ihre Aufschlagsspiele brachte sie sicher durch, zum 4:2 gelang ihr das entscheidende Break. Nach dem verwandelten Matchball reckte sie die rechte Faust in die Luft und jubelte.


Im zweiten Halbfinale stehen sich die Rumänin Simona Halep und Caroline Wozniacki aus Dänemark gegenüber. Halep setzte sich mit 6:4, 6:4 gegen Sara Errani aus Italien durch. Dabei hatte der Tag für die Nummer drei der Welt sehr unerfreulich begonnen. Weil es im Internet Morddrohungen gegen sie gab, haben die Veranstalter in Stuttgart die Sicherheitsvorkehrungen für die 23-Jährige erhöht.


Laut einem Bericht der «Stuttgarter Nachrichten» waren bei Twitter ernstzunehmende Drohungen gegen Halep aufgetaucht, die offensichtlich von einem geistig verwirrten Fan aus Dänemark stammen. Halep ließ sich davon aber nicht beirren. «Ich kann dazu nichts sagen. Ich bin hier, um Tennis zu spielen. Andere Leute kümmern sich um den Rest», sagte sie nach der Partie. Die Organisatoren des Porsche Tennis Grand Prix bestätigten, dass die Vorkehrungen «etwas ausgeweitet» worden seien. Wozniacki bezwang Carla Suarez Navarro aus Spanien überraschend klar mit 6:0, 6:3. (DPA)