Wolfsburg raus: Nach 0:2 immerhin noch 2:2 in Neapel

Für Nicklas Bendtner und den VfL Wolfsburg ist das Kaptiel Europa League beendet. Foto: Peter Steffen
Für Nicklas Bendtner und den VfL Wolfsburg ist das Kaptiel Europa League beendet. Foto: Peter Steffen

Nicht noch einmal blamiert, aber klar gescheitert: Der VfL Wolfsburg ist in der Europa League nach einem 2:2 (0:0) beim SSC Neapel im Viertelfinale ausgeschieden. Nach dem 1:4-Hinspiel-Debakel vor einer Woche war der Fußball-Bundesligist im baufälligen Stadio San Paolo insgesamt ohne Chance auf das Weiterkommen. Für die konterstarken Neapolitaner machten Jose Callejón (50.) und Dries Mertens (65.) mit der 2:0-Führung den Halbfinal-Einzug klar. 

Timm Klose (71.) und Ivan Perisic (73.) glichen immerhin noch für den VfL aus, auf den mit dem Bundesliga-Spitzenspiel in Mönchengladbach und dem DFB-Pokal-Halbfinale in Bielefeld weitere wichtige Aufgaben zukommen.


Die Wolfsburger zeigten auch ohne die leicht verletzten Kevin De Bruyne, André Schürrle und Vieirinha eine bessere Partie als vor einer Woche, als sie im heimischen Stadion geradezu vorgeführt wurden. Die Gäste bestimmten das Spiel von Beginn an. «Wir haben es versäumt, das eine Tor zu machen. Wer weiß, wie Neapel dann reagiert hätte. Wir haben dann zehn, 15 Minuten lang die alten Fehler gemacht und danach großartige Moral bewiesen. Damit kann man zufrieden sein», sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs im TV-Sender Sky. Kapitän Diego Benaglio fügte bei kabel eins hinzu: «Wenn man so ausscheidet, ist die Enttäuschung natürlich groß. Es ist schade, dass wir nicht wenigstens gewonnen haben.»


Die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking hätten schon nach knapp einer Minute führen können, doch Perisic scheiterte mit einer Direktabnahme an Neapels Schlussmann Mariano Mandujar. Der Vierte der italienischen Serie A ließ es allerdings deutlich ruhiger angehen als in Wolfsburg. Der SSC Neapel attackierte nicht so früh und schien sich ein bisschen schonen zu wollen. Erst eine Minute vor der Pause tauchten die Gastgeber erstmals gefährlich vor dem Tor von Benaglio auf: Der Argentinier Gonzalo Higuaín setzte seinen Volleyschuss neben den Kasten. «Wenn wir mit 1:0 oder 2:0 in die Halbzeit gehen, wäre vielleicht mehr möglich gewesen», sagte Hecking.


Im VfL-Sturmzentrum mühte sich Nicklas Bendtner, den Hecking überraschend in die Startelf beordert hatte. Der eigenwillige Däne hatte zuletzt eine Geldstrafe zahlen müssen, weil er am Samstag zu spät zum Abschlusstraining für das Schalke-Spiel gekommen war. In Neapel erhielt er trotzdem eine Chance für den zuletzt nicht mehr ins Tor treffenden Mittelstürmer Bas Dost, der später eingewechselt wurde. Kurz vor der Halbzeit scheiterte Bendtner mit einem Flachschuss an Mandujar. Der argentinische Tormann der Italiener war in der ersten Hälfte der beste SSC-Spieler. Der Abschluss war das einzige Manko des Bundesliga-Zweiten.


Der positive Eindruck war kurz nach Wiederanpfiff dahin. Neapel bemühte sich nun mehr und kam schnell zum Erfolg, als Ricardo Rodriguez einen Schuss von Callejón unhaltbar abfälschte. Benaglio verhinderte nur eine Minute später den zweiten Treffer des Spaniers. Der Schweizer war aber machtlos, als der Belgier Mertens im zweiten Versuch zum 2:0 abstaubte.


Immerhin zeigte Heckings Mannschaft Moral und kam durch die Kopfballtore von Klose und Perisic sogar noch zum nicht unbedingt erwarteten Ausgleich. Vor dem 2:2 stand Flankengeber Josuha Guilavogui allerdings im Abseits. Naldo hätte mit einem Fernschuss sogar fast noch zum Sieg getroffen (78.). (DPA)