Höhere Steuereinnahmen durch Raucher

Wie kürzlich bekannt wurde, erzielte der deutsche Staat im zweiten Quartal 2014 höhere Steuereinnahmen durch Tabakwaren als noch im Vorjahr. Der Trend, mit dem Rauchen aufzuhören, besteht dagegen nach wie vor. Wie ein Bericht des Statistischen Bundesamtes (hier im PDF-Format) zum Thema Absatz von Tabakwaren verdeutlicht, nimmt der durchschnittliche Zigarettenverbrauch pro Einwohner seit 1975 stetig ab. Im vergangenen Jahr fiel der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten sogar das erste Mal auf unter 1.000 Stück. Der Grund für die Mehreinnahmen liegt also keineswegs an einem erhöhten Absatz von Zigaretten, sondern eher an der hohen Tabaksteuer. 

Diese wurde auch in diesem Jahr wieder angehoben. Aber auch sogenannte Hamsterkäufe könnten zum Anstieg der Steuereinnahmen durch Tabak beigetragen haben. Dieses Phänomen konnte bereits in der Vergangenheit nach einer Anhebung der Tabaksteuer beobachtet werden, das letzte Mal im Jahr 2011. Zwar wurde die Steuer in diesem Jahr nur geringfügig erhöht, gerade für größere Händler aber können sich Hamsterkäufe rechnen – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Tabaksteuer auch im kommenden Jahr leicht ansteigen wird.

 

Interessant ist auch der Zuwachs bei Zigarren und Zigarillos sowie Pfeifentabaken: Der Absatz von Zigarren und Zigarillos erhöhte sich um stolze 15,2 Prozent, Pfeifentabake konnten sogar um 24,9 Prozent zulegen. Eine Preiserhöhung gab es zum Jahreswechsel auch für kubanische Zigarren, was auch hier auf Hamsterkäufe hindeutet. Gerade bei Zigarren machen diese durchaus Sinn, denn schließlich wird die Lagerung hochwertiger Zigarren sogar empfohlen. Warum der Absatz aber gerade im zweiten Quartal stieg, lässt sich nicht eindeutig begründen. Eine Vermutung lautet, dass das Rauchverbot dafür verantwortlich ist. Da das Rauchen in geschlossenen Gebäuden fast bundesweit verboten ist, würden Zigarren für viele Liebhaber zur Sommerkost. Stimmt diese These, müsste der Absatz im Laufe des Jahres wieder abnehmen.

 

Szenario 7