Kanu, Rad oder zu Fuß - Aktivurlaub im Lahntal

Die Etappe von Marburg nach Gießen startet unterhalb der Altstadt mit Blick auf die Alte Universität, wo andere Urlauber gerade zu einer Tretboottour aufbrechen. Foto: Nicole Jankowski
Die Etappe von Marburg nach Gießen startet unterhalb der Altstadt mit Blick auf die Alte Universität, wo andere Urlauber gerade zu einer Tretboottour aufbrechen. Foto: Nicole Jankowski

Marburg/Gießen (dpa/tmn) – Die Wanderer stehen auf den Höhen des Lahnwanderwegs. Unten gleiten die Kanufahrer über den Fluss. Radler strampeln am Ufer. Für sportliche Erlebnisse am und im Wasser bietet das hessische Lahntal zahlreiche Möglichkeiten. Vom verwunschenen Rothaargebirge durch die friedlichen Lahnauen bis zu Taunus und Westerwald: Auf 290 Kilometern erleben Urlauber auf dem Lahnwanderweg die unterschiedlichen Landschaften des hessischen LahntalsErst Ende 2012 wurde der Weg eröffnet. Die Etappen des Fernwanderweges führen durch kleinere Orte, größere Städte, an vielen Schlössern und Burgen vorbei – und natürlich entlang der Lahn.

Auch durch Runkel fließt der Nebenfluss des Rheins. Die Etappe, die von Villmar aus über Runkel nach Limburg führt, gilt als eine der schönsten. Zunächst heißt es aber Anhalten am Bahnübergang – er ist mit einer Anrufschranke gesichert und öffnet sich nur nach Anforderung im nahe gelegenen Bahnhof. Dann geht es weiter über kleine Pfade, an knorrigen Bäumen vorbei und durch ehemalige Weinberge, steil hinauf auf die Wehrley, einen bekannten Aussichtspunkt, der vom sogenannten Dr.-Otto-Bruchhäuser-Tempel gekrönt wird.

 

Vom steinernen Pavillon aus fällt der Blick tief hinunter ins Flusstal, zu Paddlern und Radfahrern – und zur majestätisch über der Lahn thronenden Burg Runkel. An dieser Stelle durchbricht die Lahn den Villmarer Massenkalkzug, und das Tal verengt sich auf weniger als 200 Meter. In Lahnstein fließt der Fluss schließlich in den Rhein. Dort endet der Lahnwanderweg.

 

Seinen Ursprung hat er an der Quelle des Flusses in Netphen bei Siegen. Hier beginnt auch der 245 Kilometer lange, gut ausgebaute Lahntalradweg. 

Wenn die Beine müde sind, aber der Kopf noch denken will, dann wartet in Gießen ein ganz besonderes Programm für den Nachmittag. Weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt ist mittlerweile das Mathematikum - ein Mitmach-Museum rund um Mathematik.

 

In Wetzlar führt der Lahnradweg die Radfahrer am unfertigen Dom vorbei, dem Wahrzeichen der Stadt. Seine Mischung aus romanischer und gotischer Architektur ist ein Stein gewordenes Sinnbild der Stadtgeschichte. Immer wieder stoppte Geldmangel die Bauarbeiten.

 

Ein eindrucksvoller Anblick erwartet die aktiven Urlauber auch in Weilburg. Das imposante Renaissanceschloss gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Hessens.

 

Heute ist Weilburg für den einzigen noch befahrbaren Schiffstunnel in Deutschland bekannt. Er wurde 1847 als Abkürzung durch den Mühlberg gebaut. Im Vierer-Kanu paddeln die Wasserwanderer in den Tunnel hinein. An diesem Tag ist es sehr voll in der Schleuse, im Halbdunkeln hallen die Rufe der anderen laut zwischen den Betonmauern.

 

Insgesamt stehen den Kanufahrern 160 Kilometer Lahnstrecke zur Verfügung, mit zahlreichen Ein- und Ausstiegsstellen, um die vielen kleinen Dörfer und Städte zu erkunden. Das Lahntal ist beim Thema Wasserwandern Marktführer in Deutschland. Bei aller Idylle - viel Zeit zum Ausruhen sollte man nicht verschwenden. (dpa)

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