Studie: Opel lässt fast jedes zweite Auto selbst zu

Viele Fahrzeuge werden von Opel oder von Opel-Händlern zugelassen und mit kräftigen Nachlässen in den Markt gedrückt. Foto: Uli Deck
Viele Fahrzeuge werden von Opel oder von Opel-Händlern zugelassen und mit kräftigen Nachlässen in den Markt gedrückt. Foto: Uli Deck

Der Autohersteller Opel und seine Händler haben in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in Deutschland so viele Autos auf eigene Rechnung zugelassen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Mit 90 463 Fahrzeugen und einem Anteil von 44,1 Prozent Eigenzulassungen lagen die Rüsselsheimer nach einer am Montag veröffentlichten Auswertung des Forschungszentrums CAR an der Universität Duisburg-Essen noch vor den Importeuren Nissan (42,2 Prozent) und Renault (37,7 Prozent).

 

Auch sie erreichen der Studie zufolge ein Zehnjahres-Hoch wie die deutschen Premium-Anbieter Mercedes und Audi. Im Schnitt werden knapp 30 Prozent der deutschen Neuwagen von den Herstellern oder ihren Händlern zugelassen. CAR rechnet damit, dass in diesem Jahr erstmals 1 Million Autos auf diese Weise in den deutschen Markt gedrückt werden. Dazu kommen zahlreiche offen beworbene Sonderaktionen mit kräftigen Preisnachlässen.

 

Die selbst zugelassenen Wagen werden nach Einschätzung des CAR-Leiters Ferdinand Dudenhöffer im Schnitt mit 10 Prozent zusätzlichem Preisnachlass an die Kunden weitergegeben und verringern so die Marge von Herstellern und Händlern.

 

Die General-Motors-Tochter Opel kämpft trotz steigender Absatzzahlen in Europa weiterhin mit Verlusten, die Dudenhöffer auch auf die hohen Rabatte zurückführt. Das Gegenbeispiel sei der Hersteller Ford, der mit dem geringsten Eigenzulassungsanteil (22,4 Prozent) bei ähnlichen Absatzzahlen auf einen Milliardengewinn zusteuere.

 

«Profitables Wachstum steht für uns an erster Stelle», erklärte hingegen am Montag ein Opel-Sprecher. Unter die Eigenzulassungen fielen auch die Fahrzeuge für das Mitarbeiter-Leasing mit rund 60 000 Berechtigten sowie die zahlreichen Vorführwagen der neuen Modell-Linien. (DPA)