Bahn verpflichtet sich zu Gratis-WLAN in allen ICE noch 2016

Bald sollen alle ICEs der Deutschen Bahn einen WLAN-Zugang haben. Foto: Rainer Jensen
Bald sollen alle ICEs der Deutschen Bahn einen WLAN-Zugang haben. Foto: Rainer Jensen

Bahnreisende sollen spätestens Ende 2016 in allen ICE-Zügen auch in der zweiten Klasse einen kostenfreien WLAN-Zugang erhalten. «Bis Ende des Jahres werden alle ICE umgerüstet», versicherte Konzernchef Rüdiger Grube. Wie die Bahn schon früher ankündigte, wird das Angebot aber Grenzen haben. «Von einem bestimmten Datenvolumen an werden wir dem Kunden sagen müssen: Entweder du gehst auf eine langsamere Geschwindigkeit, oder ab dem Punkt X muss man das dann auch berechnen», sagte Grube.

 

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) forderte die Länder auf, auch in Regionalzügen für kostenloses WLAN zu sorgen. Er habe «den sehr deutlichen Hinweis» an die Länderverkehrsminister gegeben, dass sie dies bei Ausschreibungen für den Regionalverkehr zur Bedingung machen. Ziel sei freies WLAN in allen Zügen und Bahnhöfen.

 

Bei Regional- und S-Bahnen legen nicht die Verkehrsunternehmen wie etwa die Deutsche Bahn das Angebot für die Fahrgäste fest, sondern Länder und Verkehrsverbünde. Dafür gibt es Zuschüsse vom Bund.

 

Die Bahn hatte zum Jahresbeginn noch Zweifel geäußert, ob ihr der Ausbau des drahtlosen Internetzugangs in allen Zügen bis zum Jahresende gelingt. Dobrindt erhöhte daraufhin den Druck. «Wir arbeiten sehr gut zusammen, aber Sie sind auch ein sehr unangenehmer Gesprächspartner, weil Sie immer fordern und wir gar nicht wissen, wie wir da schnell hinterherkommen», sagte Grube an den Minister gerichtet.

 

Bund, Bahn und Bahnindustrie unterzeichneten eine gemeinsame Strategie zur Digitalisierung der Bahn, zu der neben WLAN auch neue Leit- und Sicherungstechnik, Forschungsförderung, automatisiertes Fahren und digitale Bauplanung zählen. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland sprach von einem Startschuss für einen Innovationswettlauf auf der Schiene.

 

Für die Bahn geht es dabei auch darum zu verhindern, dass ihr junge Internet-Unternehmen Teile des Geschäfts abnehmen. So arbeite der Konzern daran, die verkehrsverbund- und verkehrsmittelübergreifende Reiseplanung und Buchung über eigene Apps wie Qixxit zu verbessern - «damit sich niemand zwischen uns und unsere Kunden schiebt und wir nur noch Lohnkutscher sind», wie Grube sagte. «Als Lohnkutscher können sie heute kein Geld mehr verdienen.» (DPA)