FCA in der Europa League vor dem Aus - späte Gegentore

Augsburgs Raul Bobadilla (r) entfernt sich enttäsucht von den jubelnden Siegern aus Bilbao. Foto: Stefan Puchner
Augsburgs Raul Bobadilla (r) entfernt sich enttäsucht von den jubelnden Siegern aus Bilbao. Foto: Stefan Puchner

Der FC Augsburg steht nach zwei späten Gegentoren vor dem K.o. in der Europa League. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl verspielte beim 2:3 (1:1) gegen Athletic Bilbao in der Schlussphase eine Führung. Der FCA steht nun im abschließenden Auswärtsspiel bei Partizan Belgrad am 10. Dezember mit dem Rücken zur Wand. Nur ein 3:1-Sieg oder ein höherer Erfolg würde dem Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga noch das Weiter-kommen sichern.

Dabei wähnte sich Augsburg bereits auf der Siegerstraße, nachdem Piotr Trochowski (41. Minute) und der eingewechselte Raul Bobadilla (59.) mit seinem bereits fünften Tor im laufenden Wettbewerb die Bilbao-Führung durch Markel Susaeta (10.) gedreht hatten. Doch Aduriz schaffte für die Spanier noch die Wende (83. und 86.).


«Das ist extrem ärgerlich. Wir hätten wenigstens einen Punkt mitnehmen müssen. Wir haben eine gute Ausgangsposition verspielt. Wir müssen deutlich in Belgrad gewinnen, das wird wahnsinnig schwer», sagte Sportdirektor Stefan Reuter und kritisierte die Unachtsamkeiten bei den Gegentoren: «Das ist unglaublich schlecht verteidigt.»


Vor 23 741 Zuschauern präsentierte Bilbao die reifere Spielanlage, der Tabellenvorletzte der Bundesliga hielt mit Einsatzwillen und Laufbereitschaft dagegen. So entwickelte sich bei widrigen Bedingungen - zwischenzeitlich machte Schnee und Hagel den Spielern zu schaffen - eine zerfahrene Begegnung. Dabei leisteten sich die Augsburger einige Ungenauigkeiten in ihrem Spiel, bewiesen aber gerade in der zweiten Halbzeit viel Moral und zeigten eine deutliche Leistungssteigerung. Doch all die Mühe wurde nicht belohnt. Dazu gab es noch die Gelben Karten für Dominik Kohr und Alexander Esswein, womit beide Akteure beim Gruppen-Finale in Belgrad gesperrt sind.


Die Anfangsphase gehörte den Basken, die besser kombinierten und gleich einen Fehler der auf fünf Positionen veränderten Schwaben ausnutzten. Nach einem Einwurf fühlte sich keiner für Susaeta zuständig. Dessen Schuss aus 20 Metern ins linke untere Eck überraschte Torwart Marvin Hitz.


Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl, die am Wochenende mit dem 4:0 beim VfB Stuttgart den letzten Tabellenplatz verlassen hatte, fand danach nur mühsam ins Spiel. Torchancen blieben rar. Ein abgeblockter Schuss von Trochowski (13.) war keine Gefahr. Brenzliger wurde es für den Europa-League-Finalisten von 2012 sechs Minuten später, als Christoph Janker gleich zweimal aus kurzer Entfernung scheiterte. Erst klärte Torhüter Iago Herrerin, dann blockte Gurpegi den Nachschuss auf der Torlinie ab.


Bilbao nutzte die fußballerische Überlegenheit aber nicht konsequent genug aus und entwickelte zu wenig Torgefahr. Das sollte sich rächen. Ein Schuss von Trochowski wurde von Aymeric Laporte unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht. Der frühere Spanien-Legionär hatte bereits beim 1:0 in Alkmaar den Siegtreffer erzielt und war nicht nur wegen seines Tores einer der Aktivposten im Augsburger Spiel.


Trochowski war es auch, der gleich zu Beginn der zweite Halbzeit an einer weiteren Großchance des FCA beteiligt war. Nach einem Ballgewinn von Daniel Baier setzte Trochowski den Südkoreaner Dong-Won Ji hervorragend in Szene. Doch im letzten Moment blockte Laporte den Schuss von Ji noch ab (51.).


Doch Augsburg war nun wacher und bissiger. Die Spanier fanden dagegen kaum mehr zu ihrem Spiel und gerieten mehr und mehr in die Defensive. Die Folge war die Augsburger Führung durch Bobadilla. Zuvor hatte Athletic-Keeper einen Schuss von Ji nur nach vorne abprallen lassen. Doch die Spanier kamen noch einmal zurück. In der Schlussphase drängten sie auf das Tor, das Aduriz auch gelang. Doch es kam noch schlimmer: Aduriz gelang sogar noch der Siegtreffer. (DPA)