EnBW vermarktet Rückbau von Atomkraftwerken

Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Karlsruhe/Heilbronn (dpa) - Der Energiekonzern EnBW schlägt aus dem Rückbau seiner Atomkraftwerke Geschäft. Ein kleines Team biete mittlerweile weltweit Beratungs-dienstleistungen rund um den Abriss von Reaktoren an, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux der «Heilbronner Stimme» (Freitag). Diese fußten auf eigenen Erfahrungen zum Beispiel in Obrigheim. Deutschlands ältestes Atomkraftwerk im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg war 2005 vom Netz gegangen.

Es gebe bereits «eine Handvoll» Kunden und großes Interesse seitens anderer Kraftwerksbetreiber, sagte Mastiaux weiter. Ziel der Beratung sei es, Einsparpotenziale beim Rückbau zu heben. Ein durchschnittlicher AKW-Abriss koste 500 Millionen Euro, so Mastiaux. Die EnBW lasse sich die auf ihr Anraten ermöglichten Einsparungen vergüten. Der Energiekonzern unterstütze seine Kunden bei der Planung der Bauarbeiten, aber auch bei Fragen zur Einlagerung sowie bei Formularen. Bundesweit gebe es auf diesem Feld allenfalls einen Wettbewerber, sagte er. Die EnBW ist derzeit mit dem Rückbau von drei stillgelegten Atommeilern beschäftigt, neben Obrigheim auch Neckarwestheim I bei Heilbronn und Philippsburg I am Rhein. (DPA)