Wenige Frauen in der Spitzenforschung

Die Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen spricht bei der Eröffnung. Foto: Felix Kästle
Die Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen spricht bei der Eröffnung. Foto: Felix Kästle

Die Nobelpreisträgertagung in Lindau am Bodensee beschäftigt sich in diesem Jahr auch mit dem Thema Frauen in der Spitzenforschung. Weltweit seien nur rund 30 Prozent aller Forscher weiblich, teilte das für die Tagung zuständige Kuratorium mit. Noch geringer sei der Anteil unter den Nobelpreisträgern: Seit 1901 wurden 814 Männer und 46 Frauen ausgezeichnet. Bei der 65. Tagung der Nobelpreisträger treffen sich 65 Spitzenforscher bis Freitag mit rund 650 Nachwuchs-wissenschaftlern, um zu diskutieren und sich über ihre Forschungsthemen auszutauschen. 

Der Anteil der Frauen liege dieses Mal bei 42 Prozent, heißt es beim Kuratorium. Im vergangenen Jahr waren mit 52 Prozent sogar erstmals mehr weibliche als männliche Nachwuchswissenschaftler dabei.


Die jungen Wissenschaftlerinnen fungierten als Botschafterinnen, Mentorinnen und Multiplikatorinnen, betonte auch der Vorsitzende der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen, Wolfgang Schürer. «Sie sind Vorbild für junge Mädchen.» Neben dem demografischen Argument stehe der soziale Rollenwandel. «Junge Frauen sind gerade in Schwellenländern relativ häufig Motoren sozialen Wandels und von Bewegungen hin zu offenen Gesellschaften.»


Bei der Auswahl der Nachwuchswissenschaftler, die zur Tagung nach Lindau fahren dürfen, werde aber keine Frauenquote angewandt. «Alle jungen Wissenschaftlerinnen sind hier aufgrund ihres Leistungsausweises», sagte Schürer. (DPA/LSW)